Der neue Peugeot 308
Die nächste Golf-Attacke

Seit Jahren versucht Peugeot dem übermächtigen VW Golf den Rang abzulaufen. Diesen Sommer nimmt die neue Generation des kompakten 308 mit markantem Design und viel Hightech einen neuen Anlauf. Nur das neue Peugeot-Logo irritiert.
Publiziert: 29.03.2021 um 02:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.05.2021 um 14:09 Uhr
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Schon seit ein paar Jahren versucht der Peugeot 308, den Rivalen VW Golf in Europa vom Thron des meistverkauften Mittelklasseautos zu stossen.
Foto: ZVG.
Stefan Grundhoff

Erst versuchte es der Peugeot 306, dann der 307 und seit ein paar Jahren der 308: den VW Golf in Europa vom Thron des meistverkauften Mittelklasseautos zu stossen. Trotz unbestrittener Qualitäten bislang stets erfolglos.

Die nun vorgestellte und Ende September startende neue Generation Peugeot 308 – mit 4,37 Metern stolze elf Zentimeter länger als zuvor – wird mit ihren grösseren Dimensionen neu positioniert. Das mutige Design sorgt in der oft gesichtslosen Volumenklasse für Aufsehen. Dabei nehmen die Franzosen bewusst in Kauf, dass die Optik polarisiert und nicht jedem gefällt.

Platz im 308 wächst

Ähnlich expressiv wie aussen ist der neue 308 innen. Nicht nur geblieben, sondern sogar ausgebaut worden ist dank 5,5 Zentimeter mehr Radstand das gute Platzangebot sowie der stattliche Laderaum (412–1323 l). Das bekannte Cockpit mit dem kleinen Lenkrad und darüber positionierten Anzeigen wurde weiterentwickelt.

Die Bedienung der einzelnen Funktionen erfolgt per Sprache – via Lenkradtasten oder über den zehn Zoll grossen, zentralen Touchscreen. Für mehr Komfort und Sicherheit als beim Vorgänger sorgen doppelschichtiges Glas an den vorderen Seitenscheiben, eine beheizte Frontscheibe sowie LED-Scheinwerfer und diverse Fahrassistenzsysteme.

Plug-in-Hybrid als Topversion

Weniger innovativ als beim Design sind die Franzosen beim Antrieb, wo wir auf alte Bekannte treffen. Neben den beiden 1,2-Liter-Benzinern mit 110 und 130 PS bleibt auch der 1,5-Liter-Diesel mit 130 PS im Angebot. Moderner ist der Plug-in-Hybrid 308 PHE, den es in zwei Leistungsstufen (180 und 225 PS Systemleistung) gibt. Die Basisarbeit verrichtet dabei ein 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbo aus dem Konzernregal mit 150 oder 180 PS und 250 Nm Drehmoment.

Dieser wird von einem an der Vorderachse verbauten E-Motor mit 81 kW und 320 Nm unterstützt. Der im Unterboden versteckte Lithium-Ionen-Akku hat eine Kapazität von 12,4 kWh. Damit legt der Golf-Rivale rein elektrisch Strecken von bis zu 60 Kilometern zurück. Die Normverbräuche gibt Peugeot mit unter zwei Litern an. Deshalb hat der 308 PHE im Vergleich zu den normalen Benzinern auch nur noch einen 40 statt 52 Liter grossen Tank.

Noch keine reine E-Variante

Wer mehr Sportlichkeit oder gar 4x4 will, muss sich gedulden. Wie beim grossen Bruder 508 (lesen Sie hier: Der stärkste Peugeot aller Zeiten) ist auch beim 308 eine besonders leistungsstarke PSE-Variante mit mehr als 300 PS und zusätzlichem E-Antrieb an der Hinterachse im Gespräch. Eine reine Elektro-Version ist noch in der Pipeline; im Laufe des Jahres soll der 308 aber definitiv noch als Kombi enthüllt werden.

Wir sind gespannt, ob es Peugeot diesmal schafft, den VW Golf 8 in Europa vom Thron zu stossen. Potenzielle Kunden müssen sich im Vergleich zum Vorgänger allerdings punkto Optik etwas umstellen. Der neue 308 trägt als erstes Konzernmodell das neue Peugeot-Logo an Front und Heck – in Zeiten von immer reduzierteren Emblemen (Lesen Sie hier: Warum die Markenlogos immer flacher werden) braucht sein Retrolook in der futuristischen 308-Front noch Gewöhnung.

Peugeots Designabteilung war beim Projektstart zum 308 sehr voreilig: Alle Entwürfe trugen schon ein neues Logo, sagt die neue Peugeot-Chefin Linda Jackson (Ex-Citroën). Dabei sei noch nicht einmal entschieden gewesen, dass die Marke ein neues Emblem brauche.

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