An der Consumer Electronic Show CES ist vieles anders. Das liegt nicht nur am attraktiven Veranstaltungsort Las Vegas (USA), der auch ohne Messe täglich Tausende von Vergnügungssüchtigen in die Wüste Nevadas zieht. Die CES gilt als Gradmesser der Tech-Szene und feiert sich selbstbewusst als «das einflussreichste Technologieereignis der Welt – das Experimentierfeld für bahnbrechende Technologien und globale Innovatoren».
Da sich auch die Autohersteller als innovative Techfirmen sehen, hat die Branche die CES längst zu einer ihrer Lieblingsveranstaltungen auserkoren. Zugegeben, die Zahl der Autohersteller, die 2023 in Las Vegas ihren Auftritt zelebrieren, war schon grösser. Einige Start-ups sind inzwischen als Anbieter von Elektroautos und Technologien rund ums automatisierte Fahren unter die Räder gekommen. Andere Marken stellen nur noch aus, wenn es wirklich Neues zu berichten gibt. Und einigen scheint neben den innovativen Ideen auch das Geld ausgegangen zu sein, um an der CES jedes Jahr gross aufzutrumpfen.
BMW und Stellantis blicken in die Zukunft
Doch die aktuelle Auflage vom 5. bis 8. Januar wird aus automobiler Sicht nicht nur interessante Neuheiten, sondern erstmals auch einen brisanten Zweikampf zwischen den europäischen Konzernen BMW und Stellantis bieten. BMW-CEO Oliver Zipse (58) und sein Stellantis-Gegenüber Carlos Tavares (64) versuchen, die Messebesucher in eine Mobilität der Zukunft zu entführen. So stellt BMW kein neues Serienfahrzeug vor, sondern eine realitätsnahe Vision, wie man sich das voll vernetzte Auto der Zukunft vorstellt. Projektname: «Neue Klasse», wie schon der erfolgreiche 5er-Vorgänger in den 1960ern hiess. Bei der Studie sollen nicht nur Design und Technologie, sondern auch Bedienkonzepte und Innenraumgestaltung im Vordergrund stehen.
An der CES 2023 ist die Autobranche erneut nur ein engagierter Juniorpartner. Das heisst: Grosse Auftritte gibts in Las Vegas in erster Linie von Tech-Unternehmen und der milliardenschweren Unterhaltungsindustrie mit Computern, Fernsehern/Monitoren, Datentechnik oder Prozessoren.
Die Autobranche wird von den Zehntausenden Besuchern nur am Rande und von den Tech-Nerds oft nur mit einem Naserümpfen zur Kenntnis genommen. Eine im letzten Jahr erstmals in Betrieb genommene neue Grosshalle soll die Autohersteller bündeln und für die Messebesucher interessanter machen. Bei der CES 2022 sorgten dort in erster Linie BMW, der vietnamesische Hersteller Vinfast sowie der türkische Autohersteller Togg für Aufsehen.
An der CES 2023 ist die Autobranche erneut nur ein engagierter Juniorpartner. Das heisst: Grosse Auftritte gibts in Las Vegas in erster Linie von Tech-Unternehmen und der milliardenschweren Unterhaltungsindustrie mit Computern, Fernsehern/Monitoren, Datentechnik oder Prozessoren.
Die Autobranche wird von den Zehntausenden Besuchern nur am Rande und von den Tech-Nerds oft nur mit einem Naserümpfen zur Kenntnis genommen. Eine im letzten Jahr erstmals in Betrieb genommene neue Grosshalle soll die Autohersteller bündeln und für die Messebesucher interessanter machen. Bei der CES 2022 sorgten dort in erster Linie BMW, der vietnamesische Hersteller Vinfast sowie der türkische Autohersteller Togg für Aufsehen.
Hatte BMW ursprünglich gehofft, an der diesjährigen CES den automobilen Fokus alleine auf sich zu richten, drängt sich jetzt mit Stellantis ein weiterer Auto-Grosskonzern ins Scheinwerferlicht. «Wir zeigen an der CES das Beste unserer Technologie. Sie zielt darauf ab, unsere Kunden zu begeistern und den Klimawandel zu bekämpfen, die grösste globale Herausforderung von heute», erklärt Stellantis-CEO Tavares. Und er verspricht: «Sie werden sehen, wie wir elektrifizierte und emissionsfreie Antriebe auf den Markt bringen, wie unsere Software die Mobilität einfacher und sicherer macht, und wie Nachhaltigkeit in all unseren Entscheidungen verankert ist.»
Aufholbedarf bei elektrischen Pick-ups
Stellantis zeigt unter anderem die Studie Peugeot Inception, die auf der 2018 gezeigten Retro-Studie E-Legend aufbauen könnte. Ausserdem wird das die seriennahe Konzept des elektrischen Fullsize-Pick-ups Ram 1500 Revolution BEV vorgestellt. Gerade in Amerika steht Stellantis bei den beliebten grossen Pick-ups unter Druck. Die Konkurrenz hat ihre elektrischen Trucks bereits auf dem Markt (Ford F-150 Lightning, GMC Hummer EV, Rivian R1T) oder zumindest angekündigt (Chevrolet Silverado, Toyota Tundra).
Gespannt darf man auch auf den CES-Auftritt des Hyundai-Konzerns sein. Die Südkoreaner präsentieren mit «Zero1Ne» eine Plattform für kreative Talente, die ein Ökosystem für Kreative und Start-ups fördert und eine Grundlage für die aktive Beteiligung der Hyundai Motor Group schafft. Zudem dürfte auch die eine oder andere Marke noch mit einer Überraschung aufwarten – schliesslich lassen sich Hersteller wie VW, Audi oder General Motors nur ungern in die zweite oder dritte Reihe abdrängen.