«Citroën erfindet die Kompaktlimousine neu», verkündet der französische Autobauer dieser Tage stolz via Video-Livestream. Und das Interesse ist riesig: Ungefähr 3600 Medienschaffende rund um den Globus lassen sich die Weltpremiere von Citroëns einstigem Kernmodell C4 nicht entgehen.
Und dann kommt das grosse Staunen: Denn aus der einstigen Kompaktlimousine ist – schwupps – ein höher gelegter Crossover geworden. Schon klar, Citroën folgt bloss dem Trend und der Gunst der Käufer, die nach abenteuerlustigen Modellen gieren. Und die Taktik könnte aufgehen, denn chic sieht der neue C4 aus: typisch französisch eigenständig mit charakteristischem Doppelwinkel am Kühlergrill, schmalen LED-Leuchtschlitzen und Sportlichkeit vermittelnder, coupéhafter Dachlinie.
Komfort grossgeschrieben
Ganz der Tradition verpflichtet, möchte Citroën beim C4 mit jeder Menge Komfort punkten. Neben einer steiferen Karosserie setzen die Franzosen beim neuen Kompaktmodell auf eine ölgelagerte Federung, die besonders geschmeidiges Gleiten ermöglichen soll. Im luftigen Innenraum mit seinen grossen Glasflächen sollen nicht nur neu entwickelte Sitze den Wohlfühlfaktor erhöhen, sondern auch an Platz mangelts nicht. Neben viel Raum auf der Rückbank sorgen 16 Ablagen mit insgesamt 39 Liter Volumen für Möglichkeiten zum Verstauen.
Während der Fahrer auf moderne Digitalanzeigen und ein 10-Zoll-Infotainmentsystem blickt, gibts für den Beifahrer eine versenkbare Tablet-Halterung. Beim Thema Sicherheit wird der Fahrer von insgesamt 20 Assistenzsystemen unterstützt, darunter ein Stau-Assistent mit Stop-and-go- sowie Spurhalte-Funktion, ein Head-up-Display, ein Frontkollisionswarner und eine 180-Grad-Kamera.
C4 fährt neu auch elektrisch
Fahren kann das neue Modell übrigens auch: Und das tut der Kompakte als e-C4 ab Ende des Jahres sogar elektrisch! Die Technik teilt sich der 4,36 Meter lange Crossover dabei mit den Konzernkleinwagen Peugeot e208 und Opel Corsa-e. So leistet der Elektromotor an der Vorderachse ebenfalls 100 kW (136 PS) und 260 Nm Drehmoment. Das verspricht nicht gerade Sportwagenwerte, wie auch die Sprintzeit von 0 auf 100 km/h in 9,7 Sekunden beweist.
Für die Stadt und genügend schnelles Vorankommen auf der Autobahn (Spitze: 150 km/h) reicht die Leistung aber allemal. Die 50-kWh-Batterie im Unterboden sorgt für eine maximale Reichweite von rund 350 Kilometern. Ein dreiphasiger 11-kW-On-Board-Lader füllt die leeren Akkus innerhalb von rund fünf Stunden, an einer 100-kW-Schnellladestation soll die Batterie nach 30 Minuten wieder zu 80 Prozent voll sein.
Topmodell leistet 155 PS
Der C4 ist aber auch weiterhin mit konventionellen Antrieben aus der PSA-Konzernpalette erhältlich: Der Basisbenziner mit 100 PS (74 kW) wird mit einer Sechsgang-Handschaltung kombiniert, beim 130-PS-Benziner steht zudem noch eine Achtgang-Automatik auf der Liste. Das Topmodell mit 155 PS (114 kW) ist nur mit der Achtgang-Automatik erhältlich. Bei den Dieseln kann man zwischen einer 110-PS-Variante mit Sechsgang-Handschaltung und einem 130-PS-Selbstzünder mit Achtgangautomatik wählen. Trotz Crossover-Optik ist für keines der Modelle ein Allradantrieb zu bekommen.
Bestellt werden kann der neue Citroën C4 und sein Elektro-Pendant e-C4 ab Herbst, die ersten Auslieferungen sollen Ende Jahr starten. Zu den Preisen machen die Franzosen indes noch keine Angaben.