Brabus 900 GLS Maybach im Test
Luxus und Leistung ohne Ende

Mehr Power und mehr Luxus als beim neuen 900 GLS Maybach von Edel-Tuner Brabus geht fast nicht. Der luxuriöse SUV rast dank Mega-Triebwerk auf wahnwitzige 320 km/h Spitze.
Publiziert: 06.05.2022 um 05:26 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2022 um 14:49 Uhr
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Mehr Power und mehr Luxus als beim neuen 900 GLS Maybach von Mercedes-Tuner Brabus geht fast nicht.
Foto: zVg
Jürgen Wolff

Man kombiniere schieren Luxus und brutale Kraft. Das Ergebnis? Ein Brabus 900 GLS Maybach auf Basis des Mercedes-Maybach GLS 600 4Matic. Wobei der 900 GLS des deutschen Tuners Brabus auf den ersten Blick fast zurückhaltend wirkt – wenn man ihn mit anderen Modellen aus dem Ruhrpott wie der neuen «Super-E-Klasse» Brabus 900 vergleicht.

Der ohnehin schon monströse Kühlergrill des luxuriösen Maybach sowie andere sonst verchromte Teile sind hier in dunklem Grau lasiert, ebenso die 24-Zoll-Räder in Sichtkarbon-verbreiterten Radhäusern. Brabus hat zudem zahlreiche Karbonteile verbaut, die dem SUV ausser vornehm sportlicherer Optik auch mehr Anpressdruck verschaffen. Veränderungen an der Luftfederung legen den Brabus zudem um 25 Millimeter tiefer.

Mehr Hubraum, mehr Power

Angetrieben wird der Über-GLS vom V8-Biturbo-Motor, der gegenüber dem Mercedes-AMG-Original auf 4,5 Liter Hubraum «aufgeblasen» wird. Brabus' Devise lautet schliesslich: Hubraum kann nur durch noch mehr Hubraum ersetzt werden. Neu leistet das Mega-Triebwerk 900 PS (662 kW) und hätte ein Drehmoment von theoretisch 1250 Nm – das, um den Antrieb zu schonen, aber lieber auf 1050 Nm begrenzt wird.

Zur Leistungssteigerung wurden die Zylinderbohrungen vergrössert, Schmiedekolben verbaut, der Hub wurde mit feingewuchteter Spezial-Kurbelwelle und entsprechend konstruierten Pleueln erhöht. Weiter sorgen Hochdruckpumpen und Spezial-Turbolader für Leistungsplus.

Brutal und feinfühlig

Gerade mal 4,2 Sekunden braucht der 2,8 Tonnen schwere Luxusliner bis Tempo 100 – erst bei 320 km/h ist die Spitze erreicht. Trotzdem staunen wir, wie sanft und feinfühlig sich der Brabus anfahren lässt. Oder wie brachial er beim Überholen oder in der Autobahn-Auffahrt losprescht. Ein feines Detail: Damit die Nachbarn nachts nicht aus dem Bett fallen, lässt sich der Sound beim 900 GLS auf eine moderate Lautstärke dimmen – ansonsten ist volle V8-Orchestrierung angesagt.

Innen nehmen wir auf feinstem Leder in Bicolor-Optik Platz. Wer darüber streicht, fühlt sich an die fantastische Qualität in Oldtimern erinnert. Gestepptes Leder in edlen Grautönen von den Sitzen über die Türen bis hin zu den Fussmatten, dazu zwei extra Kissen auf der Rückbank. Und natürlich darf zwischen den beiden hinteren Einzelsitzen das Kühlfach für den Champagner nicht fehlen. Die Türen müssen nicht mit Schwung geschlossen werden: Kurz heranziehen, den Rest erledigt die Automatik.

Krasser Preis

Wir finden: Der GLS steht einer S-Klasse von Mercedes-Maybach als Luxusliner in nichts nach. Eindrucksvolles Raumerlebnis, edelste Materialien – und als hochpotente Version von Brabus Power bis zum Abwinken. Das alles hat natürlich seinen Preis: Der beginnt beim Brabus 900 GLS Maybach bei umgerechnet schlappen 474'000 Franken.

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