Lieferschwierigkeiten sorgten auch im vergangenen Jahr für stagnierende Verkaufszahlen bei Neuwagen. Manch eine Autokäuferin dürfte ihr Traumauto deshalb als Occasion im Internet erstanden haben. Der Online-Vergleichsdienst Comparis – grösster Online-Automarktplatz der Schweiz – hat die im Jahr 2022 meistgesuchten Automarken unter die Lupe genommen. Am häufigsten gesucht wurde Mercedes mit einem Suchanfragen-Anteil von 13,1 Prozent. Ebenfalls auf den Podestplätzen befinden sich BMW sowie VW mit 12,2 bzw. 10,7 Prozent Suchanfragen-Anteil. Dahinter folgen Audi (9,5 %), Porsche (5,5 %), Toyota (3,8 %) und Ford (3,1 %). Die Marken Škoda (2,9 %), Volvo (2,6 %) sowie Renault (2,1 %) bilden das Schlusslicht der zehn meistgesuchten Automarken.
BMW topp, VW und Volvo Flop
«Die Rangliste bleibt gegenüber dem Vorjahr unverändert. Nach wie vor dominieren deutsche Hersteller die Hitliste der Autosuche im Internet», sagt Comparis-Mobilitätsexpertin Andrea Auer. Im Vergleich zu den Neuwagenverkäufen gäbe es jedoch nennenswerte Unterschiede. «Ein Beispiel ist Tesla: Der Hersteller gehörte 2022 zu den zehn meistverkauften Marken bei den Neuwagen. Auf dem Online-Marktplatz im Internet ist der Hersteller jedoch noch nicht so gefragt.» Das liege wohl auch daran, dass das Tesla-Angebot auf dem Occasionsmarkt noch eher gering sei, so Auer. Zwei Drittel aller Suchanfragen gingen 2022 auf das Konto der Top-Ten-Marken – mehr als ein Drittel auf das Konto der drei erfolgreichsten Marken.
Im Fünfjahresvergleich zeigt sich folgendes Bild: Grösste Verlierer sind VW und Volvo. Die Hersteller verloren jeweils zwei Plätze und liegen nun auf den Rängen 3 und 9. Grösster Gewinner hingegen ist BMW. Zwischen 2018 und 2022 kletterte der Hersteller um zwei Plätze im Ranking nach oben und belegt neu Rang 2.
Regionale Unterschiede
Wer auf Comparis ein Fahrzeug sucht, kann die Suche entweder auf die ganze Schweiz ausdehnen oder auf einen Kanton beschränken. Bei der spezifischen Fahrzeugsuche für einzelne Kantone zeigen sich regionale Eigenheiten. So schafften im Bergkanton Graubünden Seat und Hyundai den Sprung in die Top Ten. Im Wallis neu Fiat. Suzuki, 2021 noch in den Top Ten beider Kantone vertreten, hat es hingegen nicht mehr in die Rangliste geschafft.
«Nun ist nach Subaru im Jahr 2019 bzw. 2020 auch eine weitere, für 4×4-Antrieb bekannte Marke aus den Top Ten der beiden Bergkantone verschwunden», so Auer. «Heute haben immer mehr Anbieter Allradautos im Angebot.» Subaru und Suzuki hätten auf dieser Ebene heute einiges an Konkurrenz bekommen. Ganz andere Vorlieben haben Fahrzeugsuchende in der Südschweiz: Hier befinden sich die Marken Mini, Fiat und Jeep unter den zehn meistgesuchten Autobrands. Fiat, seit Anbeginn der Comparis-Analyse auf Rang 5, hat gegenüber 2021 zwei Ränge eingebüsst und liegt nun auf Rang 7.
Französische Marken verschwinden
In der französischsprachigen Schweiz mit den Kantonen Genf, Jura, Neuenburg und Waadt schafften es die Marken Land Rover, Peugeot und Fiat unter die zehn meistgesuchten Automarken. «Während im Ranking 2018 noch zahlreiche französische Marken auf der Suchliste der Westschweizer standen, sind 2022 Citroën und Renault oftmals aus dem Ranking verschwunden», analysiert Auer.