Autosalon Genf 2024: Düstere Aussichten
Die deutschen Hersteller kommen nicht

Noch vier Monate bis zum Genfer Autosalon 2024: Doch der Neustart nach vier Absagen in Folge harzt bedenklich: Bislang hat von den grossen Herstellern nur Renault zugesagt. Definitiv nicht nach Genf kommen jedoch die deutschen Premiumhersteller.
Publiziert: 27.10.2023 um 10:48 Uhr
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Ende Oktober läuft die offizielle Anmeldefrist für die Aussteller am Autosalon Genf 2024 ab. Noch hapert es aber mit ausstellungswilligen Herstellern.
Foto: werk
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Es sollte nach Corona und vier Absagen in Folge vom 26. Februar bis 3. März 2024 der grosse Neuanfang werden. Doch die Geneva International Motorshow GIMS, wie sich der Genfer Autosalon seit einigen Jahren nennt, kämpft auch für 2024 um Aussteller. Stolz verkündeten die Organisatoren kürzlich die Zusage von Renault. Kein Wunder, die Franzosen haben mit den elektrischen R4 und R5 auch eminent wichtige Neuheiten für 2024 und 2025 zu zeigen – da passt die Publikumsmesse in Genf, unweit der Heimat, perfekt.

Doch hört man sich kurz vor Anmeldeschluss Ende Oktober global bei weiteren Herstellern um, sieht es für die GIMS-Organisatoren düster aus. Das Interesse, 2024 nach Genf zu kommen, ist vor allem bei den Herstellern aus Deutschland sehr gering. Eine exklusive Umfrage des deutschen Fachmagazins «Automobilwoche» zeigt gar, dass keiner der deutschen Premiumhersteller im nächsten Jahr in Genf präsent sein wird.

Mercedes und BMW fehlen

Um Zielgruppen und Kunden zu erreichen, würden die Kommunikationsplattformen bei Mercedes-Benz kontinuierlich und individuell überprüft. «Anzahl und Umfang der Markenpräsenzen werden stärker als in der Vergangenheit auf Modellneuheiten, neue Präsentationsformate und Synergien ausgerichtet», sagt eine Konzernsprecherin im Marketingjargon zur «Automobilwoche». Spricht dann aber Klartext: «Die Mercedes-Benz AG wird nach sorgfältiger Prüfung nicht am Genfer Autosalon teilnehmen.»

Ähnlich tönts bei BMW. Man habe die Event- und Messelandschaft schon vor ein paar Jahren strategisch neu sortiert. «Dabei eigene neue Formate ergänzt, andere dagegen gestrichen. Dazu gehören zum Beispiel die Messeauftritte in Genf, Paris und Detroit. «Wir werden folglich auch 2024 nicht in Genf dabei sein», verdeutlicht ein BMW-Sprecher gegenüber der «Automobilwoche».

VW und Audi kommen nicht

Der Volkswagenkonzern überlässt die Entscheidung den einzelnen Marken. Sicher ist, VW wird herstellerseitig nicht in Genf vertreten sein. Das Gleiche gilt für die Premium-Konzerntochter Audi. Dort betont man allerdings: «Dass Audi 2024 nicht dabei sein wird, ist keine generelle Entscheidung gegen Genf.» Vielmehr werde das Event-Programm jedes Jahr abhängig von Produktplanung und Timing für die Premieren neu bewertet. Das lässt den Schluss zu, dass Audi im Frühling 2024 nichts Neues zu bieten hat.

Autosalon Genf findet 2024 definitiv statt

Obwohl viele grosse Autohersteller 2024 nicht nach Genf zur Geneva International Motorshow GIMS kommen, wird der Salon dennoch stattfinden. Dies bestätigte Präsident Alexandre de Senarclens in einem Interview mit der Zeitschrift Touring. «Die Ausstellungsfläche ist gemietet.» Allerdings bleibe man in mehrfacher Hinsicht flexibel. «Es ist noch nicht entschieden, wie viele Ausstellungshallen wir belegen werden. Im Minimum werden es zwei sein, es dürfen aber gerne auch deren vier werden.» Am traditionellen Messekonzept will man nicht rütteln. «Unser Claim für Genf 2024 lautet 'Auto, Future. Now.'. Die GIMS wird sich nicht verzetteln. Anbieter von E-Rollern wird man bei uns keine finden», stellt der Salon-Präsident klar. Die Autohersteller sollen sich im gewohnten Rahmen präsentieren. «Dazu bieten wir eine Plattform für Marken, die sich themenbezogen darstellen möchten», so de Senarclens.

Obwohl viele grosse Autohersteller 2024 nicht nach Genf zur Geneva International Motorshow GIMS kommen, wird der Salon dennoch stattfinden. Dies bestätigte Präsident Alexandre de Senarclens in einem Interview mit der Zeitschrift Touring. «Die Ausstellungsfläche ist gemietet.» Allerdings bleibe man in mehrfacher Hinsicht flexibel. «Es ist noch nicht entschieden, wie viele Ausstellungshallen wir belegen werden. Im Minimum werden es zwei sein, es dürfen aber gerne auch deren vier werden.» Am traditionellen Messekonzept will man nicht rütteln. «Unser Claim für Genf 2024 lautet 'Auto, Future. Now.'. Die GIMS wird sich nicht verzetteln. Anbieter von E-Rollern wird man bei uns keine finden», stellt der Salon-Präsident klar. Die Autohersteller sollen sich im gewohnten Rahmen präsentieren. «Dazu bieten wir eine Plattform für Marken, die sich themenbezogen darstellen möchten», so de Senarclens.

Die VW-Konzernmarken Porsche, Seat und Cupra haben sich offiziell noch nicht entschieden – es bleiben ja auch noch einige Tage Zeit bis Ende Oktober und dem Ablaufen der Anmeldefrist. Nur: Die Wahrscheinlichkeit, dass die drei Marken in Genf ausstellen werden, sei gering, weiss die «Automobilwoche» und beruft sich auf gut unterrichtete Quellen aus dem Unternehmen. 

Es macht also den Anschein, als könnte es vom 26. Februar bis 3. März 2024 ausgerechnet zum 100-jährigen Bestehen des einst stolzen Genfer Autosalons nur eine mickrige Ausstellung mit zwei, drei grossen Herstellern, einigen bei uns weitgehend unbekannten Anbietern aus China sowie einer Handvoll exotischer Sportwagenhersteller werden. Doch wie liess sich der neue, seit 1. Juli 2023 ernannte Salon-Präsident Alexandre de Senarclens (48) kürzlich zitieren: «Der Salon muss 2024 nicht unbedingt grandios werden. Entscheidend ist, dass er stattfindet.»


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