Es ist fast schon historisch, was sich im Juli auf dem europäischen Automarkt zugetragen hat: Wo sonst mit eiserner Beständigkeit VWs jahrzehntelanger Bestseller Golf von der Spitze des Verkaufsthrons blickt, strahlt nun ein echter Underdog. Erstmals seit seiner Markteinführung 2008 hat sich der kompakte Sandero von Renaults rumänischer Billigtochter Dacia den Spitzenplatz im Europa-Ranking geschnappt.
Exakt 20'446 Modelle hat Dacia im Juli vom Sandero laut Daten-Analyst Jato Dynamics in Europa abgesetzt – rund 1000 Stück mehr als VW vom Golf, der 19'425 Mal aus den Showrooms rollte. Das Spitzentrio vervollständigt der Toyota Yaris mit 18'858 verkauften Exemplaren, gefolgt vom VW-Kleinwagen Polo, der 17'343 neue Besitzerinnen und Besitzer fand.
Sandero für unter 10'000 Franken
Der Hauptgrund für den Erfolg des Dacia Sandero dürfte sein Preis sein, der auf dem europäischen Automarkt bei 8690 Euro beginnt. In der Schweiz ist der Sandero einer der wenigen Neuwagen unter 10'000 Franken. Er ist ab exakt 9990 Franken erhältlich. Trotzdem ist es bei uns ein anderes Auto aus Osteuropa, das schon länger den Spitzenplatz in den Verkaufscharts innehat.
Der Skoda Octavia ist mit bisher 3147 verkauften Exemplaren auch 2021 der unangefochtene Leader bei den Autoverkäufen. Der Tscheche verweist VWs Kompakt-SUV Tiguan auf Rang 2 (2751 Verkäufe). Auf Platz 3 (2602) folgt mit dem Q3 ein SUV von VWs Premiumtochter Audi. Der Golf landet mit 2078 Verkäufen lediglich auf Platz 11, kann sich bei uns aber immerhin gegen den Dacia Sandero behaupten. Der taucht mit 1656 verkauften Exemplaren erst auf Platz 18 der Verkaufshitparade auf.
