Schon im März berichteten wir auf Blick, dass das Organisationskomitee der Geneva International Motorshow (GIMS) kurz vor dem Verhandlungsabschluss mit einem ausländischen Investor steht, was der Rettung des Genfer Autosalons nach monatelangen Streitigkeiten und internen Querelen gleich kommt. Seit heute ist offiziell bekannt, um wem es sich beim neuen Geldgeber und Kooperationspartner handelt – Qatar Tourism.
Dessen Vorstand Akbar Al Baker, der gleichzeitig auch CEO der Fluggesellschaft Qatar Airways ist und in dieser Funktion regelmässig für Wirbel und Streit in der Szene sorgt, verkündet heute bei einer Pressekonferenz in der katarischen Hauptstadt Doha: «Wir sind stolz auf diese historische Partnerschaft.»
Qatar Motorshow schon im Herbst 2022?
Das Emirat, das international immer wieder wegen Menschenrechtsverletzungen bei der Vorbereitung der kommenden Fussball-WM im Winter 2022 in der Kritik steht, will damit die Bekanntheit und das Tourismusangebot weiter ausbauen. Denn was an der Pressekonferenz auch offiziell verkündet wird: Der Genfer Autosalon, der weiterhin jährlich in den Genfer Palexpo-Hallen stattfinden soll, wird einen offiziellen Ableger in Katar erhalten.
Die Qatar Geneva International Motorshow soll bereits im Herbst 2022, spätestens aber 2023 das erste Mal durchgeführt werden und sich als «weltweit angesehene Automesse für den Nahen Osten» positionieren. Die Autoshow in der Hauptstadt Doha soll danach alle zwei Jahre stattfinden. Wie die neu gegründete Automesse offiziell heissen wird und wie sie sich konzeptionell vom Genfer Autosalon abheben soll, könne aber erst an der GIMS 2022 verraten werden, sagte Salondirektor Sandro Mesquita (46).
GIMS soll 2022 wieder stattfinden
Nach zwei pandemiebedingten Absagen 2020 und 2021 soll der Genfer Autosalon vom 19. bis 27. Februar 2022 wieder stattfinden. Ob es neben einer virtuellen auch zu einer physischen Durchführung kommt, darüber soll nächsten Monat endgültig entschieden werden. «Natürlich hoffen wir alle, dass die GIMS nächstes Jahr endlich wieder stattfinden kann. Bei der aktuellen Corona-Lage wage ich aktuell aber noch keinen Blick in die Glaskugel», so Mesquita weiter.
