Rührende Story um alten Renault
Enkel erfüllt Grosspapi einen Jugendtraum

Eine Geschichte wie aus einem Hollywood-Rührstück: Ein Enkel schenkt dem Grosspapi in Argentinien jenes Auto, von dem dieser 40 Jahre lang geträumt hatte – einen Renault 12.
Publiziert: 05.06.2022 um 04:26 Uhr
|
Aktualisiert: 05.06.2022 um 11:17 Uhr
1/14
Enkel Gonzalo Corocito (33, l.) und Grosspapi Alberto López (76) in Argentinien an Opis Jugendtraum, dem Renault 12.
Foto: Sebastian Pani
Timothy Pfannkuchen

Alberto López (76) aus General Pico, einem Städtchen buchstäblich mitten in der Pampa, hatte einen Traum: Der Rentner aus Argentinien durfte vor 40 Jahren als erstes Auto im Leben kurz den Renault 12 (kurz R12, 1969–2006) fahren. Und war begeistert. Nur: Ein Auto leisten konnte sich López nie.

Der R12 blieb sein Traum und ging wie López in Ruhestand. In Frankreich baute Renault den erfolgreichen Mittelklässler von 1969 bis 1980 gut 4,2 Millionen mal, in weiteren Ländern wie Argentinien, Südafrika oder der Türkei länger. Gar erst 2006 stellte Dacia, inzwischen eine Renault-Tochter, die Lizenzbauten des R12 ein.

Enkel opferte Töff dafür

López träumte weiter seinen Traum vom R12 – und schwärmte seinem Enkel Gonzalo Corocito (33) vom R12 vor. Corocito beschloss: Ich erfülle Opa dessen Jugend-Autotraum! Corocito arbeitet nebenher als DJ und hatte ein paar Pesos sparen können. Das reichte nicht, also opferte er seinen Töff (und fährt jetzt nur noch Velo). Den letzten Rest zum Kaufpreis steuerte ein weiterer Enkel bei, und Corocito kaufte einen 1993er-Renault 12.

Wozu? Damit der Grosspapi strahlte, als Corocito als Überraschung zu Silvester im R12 vorfuhr und ihn López schenkte. «Es war schön, meinen Grossvater lächeln zu sehen», sagt der Enkel: «Er hat den Enkelkindern immer geholfen und verdient, dass man ihn belohnt.» Aber bei aller Freude: Richtig fit war der R12 leider nicht.

Renault Argentinien half

Irgendwer steckte die rührende Story dem argentinischen Fernsehen. Dessen Bericht sah man dann in der Teppichetage von Renault Argentinien – und beschloss, den R12 gratis in Schuss zu bringen. «Als wir die Geschichte hörten, waren wir bewegt», begründet CEO Pablo Sibilla (50). Sibilla bot seinen Kundendienst auf, der gemeinsam mit einem Renault-Händler alle benötigten Teile für den Oldie besorgte.

Nicht nur wurde der R12 von Renault völlig restauriert, damit López ihn noch lange fahren kann. Enkel und Opa wurden auch ins Werk im argentinischen Córdoba eingeladen, um zu sehen, wo der R12 damals vom Band gelaufen war – und Renault wird López' R12 lebenslang gratis warten.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?