100-Jahr-Jubiläum am 6. August
Jetzt knattern am Klausen doch die Motoren

Lange schien es, als gäbe es nur eine virtuelle Veranstaltung zum 100. Geburtstag des legendären Klausenrennens. Doch jetzt donnern zum Jubiläum am Samstag, 6. August dennoch 400 echte historische Rennfahrzeuge die berühmte Bergstrecke hoch.
Publiziert: 10.05.2022 um 13:33 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2022 um 12:57 Uhr
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Rudolf Caracciola realisierte bei seiner ersten Teilnahme 1934 beim letzten Klausenrennen den heute noch gültigen Streckenrekord.
Foto: Daimler Chrysler AG
Raoul Schwinnen

Nach fünf Memorial-Veranstaltungen (1993 bis 2013) gelang es zum 100-Jahr-Jubiläum des von 1922 bis 1934 ausgetragenen Klausenrennens keinem Veranstalter, ein weiteres Rennen mit Vorkriegsfahrzeugen zu organisieren. Zu streng sind inzwischen die Auflagen und zu hoch die Kosten.

Dennoch kommen Oldtimerfreundinnen und -freunde am Samstag, 6. August 2022 am Klausenpass auf ihre Rechnung. Mit einem Jubiläums-Memorial erinnert der Verein Diavolo Motor Classic an den 100. Geburtstag des berühmten Rennens. Gegen die Stoppuhr wie einst beim Streckenrekord von Rudolf Caracciola (1901–1959), der 1934 die damals noch viel schmalere und teils unbefestigte Rennstrecke mit seinem Silberpfeil-Mercedes W 25 in 15:22,20 Minuten bezwang, wird heuer nicht mehr gefahren.

Aber 600 historische Automobile und Motorräder mit Jahrgängen von 1910 bis 1979 besammeln sich am Jubiläumstag auf dem Urnerboden und präsentieren sich dort dem interessierten Publikum. Und rund 400 dieser Fahrzeuge werden zwischen 9 und 18 Uhr, aufgeteilt nach Altersklassen, bei sogenannten Showfahrten vom Urnerboden hoch zum Zielhaus auf dem Klausenpass fahren. Den Oldtimerfans wird so auf dem 13 Kilometer langen Schlussstück der Originalstrecke eine imposante Präsentation damaliger Rennfahrzeuge sowie eine attraktive Zeitreise durch die Automobil- und Motorradgeschichte geboten.

100 Jahre Klausenrennen: Im Simulator statt auf der Strasse

Glaubt man Statistiken, wird die Rennsportzukunft nicht elektrisch, sondern virtuell. Mit über 500 Millionen Fans ist E-Sport weltweit die viertgrösste Sportart. Die Videogame-Industrie ist umsatzmässig grösser als Film- und Musikindustrie zusammen. Jede dritte Schweizerin spielt mindestens einmal wöchentlich Videospiele, während jeder 20. Schweizer bei E-Sports zuschaut, ohne selbst aktiv zu spielen.

Da überrascht es kaum, dass auch das Klausen-Bergrennen, das 2022 sein 100-Jahre-Jubiläum feiert, auf der 21,5 Kilometer langen Strecke virtuell gefahren wird. Weil eine echte Rennveranstaltung finanziell und politisch nicht mehr möglich war, springt die Racing Fuel Academy (RFAG) ein. Sie organisiert seit 2019 die Schweizer Meisterschaft Simracing auf Rennsimulatoren. Und nun, am 27. August 2022, zusammen mit ihren Partnern (ACS-Sektion Glarus, Tourismusverbände Glarus und Uri, Swiss-Car Register Safenwil, Verkehrshaus Luzern), das erste virtuelle Klausenrennen.

Um sich darauf vorzubereiten, gibts in allen beteiligten Fahrsimulator-Centern (www.race-centers.ch) eine Klausenrenn-Version mit befestigter Strasse. Beim Jubiläumsrennen 2022 wird dann aber auf einer virtuellen, unbefestigten Piste gefahren. Genau so, wie sie Rudolf Caracciola 1934 mit seinem Mercedes Silberpfeil bei der Rekordfahrt in 15 Minuten 22 Sekunden bewältigen musste.

ullstein bild via Getty Images

Glaubt man Statistiken, wird die Rennsportzukunft nicht elektrisch, sondern virtuell. Mit über 500 Millionen Fans ist E-Sport weltweit die viertgrösste Sportart. Die Videogame-Industrie ist umsatzmässig grösser als Film- und Musikindustrie zusammen. Jede dritte Schweizerin spielt mindestens einmal wöchentlich Videospiele, während jeder 20. Schweizer bei E-Sports zuschaut, ohne selbst aktiv zu spielen.

Da überrascht es kaum, dass auch das Klausen-Bergrennen, das 2022 sein 100-Jahre-Jubiläum feiert, auf der 21,5 Kilometer langen Strecke virtuell gefahren wird. Weil eine echte Rennveranstaltung finanziell und politisch nicht mehr möglich war, springt die Racing Fuel Academy (RFAG) ein. Sie organisiert seit 2019 die Schweizer Meisterschaft Simracing auf Rennsimulatoren. Und nun, am 27. August 2022, zusammen mit ihren Partnern (ACS-Sektion Glarus, Tourismusverbände Glarus und Uri, Swiss-Car Register Safenwil, Verkehrshaus Luzern), das erste virtuelle Klausenrennen.

Um sich darauf vorzubereiten, gibts in allen beteiligten Fahrsimulator-Centern (www.race-centers.ch) eine Klausenrenn-Version mit befestigter Strasse. Beim Jubiläumsrennen 2022 wird dann aber auf einer virtuellen, unbefestigten Piste gefahren. Genau so, wie sie Rudolf Caracciola 1934 mit seinem Mercedes Silberpfeil bei der Rekordfahrt in 15 Minuten 22 Sekunden bewältigen musste.

Die Parkplätze für Zuschauer auf dem Urnerboden und am Klausenpass sind limitiert und ab sofort im Vorverkauf erhältlich. Ein Parkticket kostet 30 Franken pro Auto bzw. Wohnmobil und 10 Franken für Motorräder. Der Eintritt zur Veranstaltung ist gratis. Der Veranstalter empfiehlt, sich möglichst schnell ein Parkticket zu sichern und die Autos voll zu besetzen (Tickets und weitere Infos gibts unter www.diavolomotorclassic.ch).

Selbstverständlich können die Besucherinnen und Besucher am 6. August auch per ÖV anreisen. Postauto Schweiz will dazu ihre Kapazitäten soweit möglich ausbauen. Auf dem Urnerboden wird es zur Passhöhe einen Gratis-Shuttlebetrieb geben. Von den Parkplätzen in Linthal transportieren Busse die Gäste auf den Urnerboden. Der Ticketverkauf für diese Busse findet direkt vor Ort statt. Für Freunde alter Postautos gibts freilich noch eine weitere, attraktive Anreisemöglichkeit (siehe Box).

Tagesausflug im Oldtimer-Postauto zum Klausen-Jubiläum

Zur Klausen-Jubiläumsveranstaltung kann man entweder im eigenen Auto, mit ÖV – oder stilecht im Oldtimer-Postauto anreisen. Verschiedene Besitzer von Oldtimer-Postautos aus der ganzen Schweiz werden mit Gästen im Sinne einer Sternfahrt zum Klausen fahren. Die Preise pro Person sowie die Einsteigeorte und die Abfahrtzeiten legen die diversen Anbieter individuell fest.

Anmelden kann man sich bei folgenden Oldtimer-Postautohaltern per Telefon oder Mail:
Region Tessin/Uri: Andreoli SA, Faido (TI), 091/866 12 67, barenco.bus@bluewin.ch
Region Schaffhausen/Winterthur/Frauenfeld: GEP AG Goldexpress, Ossingen (ZH), 052/317 38 94, info@ossingenmobil.ch
Region Egerkingen/Olten/Rothrist: Gerber Reisen, Matzendorf (SO), 062/394 18 24, info@gerberreisen.ch
Region Zentralschweiz: Hans Kiener AG, Seewen (SZ), 079/232 32 16, hkiener@kienertrucks.ch
Region Ostschweiz/Raum Zürich/Zentralschweiz: Jürg Biegger GmbH, Benken (SG), 055/293 59 16, juergbiegger@hotmail.com
Region Zürich, Flughafen, ZH-Unterland: Wolleb Christoph, Embrach (ZH), 079/420 22 80, christoph.wolleb@bluewin.ch

Stilecht im Oldtimer-Postauto zum Klausen-Jubiläumsanlass
zvg.

Zur Klausen-Jubiläumsveranstaltung kann man entweder im eigenen Auto, mit ÖV – oder stilecht im Oldtimer-Postauto anreisen. Verschiedene Besitzer von Oldtimer-Postautos aus der ganzen Schweiz werden mit Gästen im Sinne einer Sternfahrt zum Klausen fahren. Die Preise pro Person sowie die Einsteigeorte und die Abfahrtzeiten legen die diversen Anbieter individuell fest.

Anmelden kann man sich bei folgenden Oldtimer-Postautohaltern per Telefon oder Mail:
Region Tessin/Uri: Andreoli SA, Faido (TI), 091/866 12 67, barenco.bus@bluewin.ch
Region Schaffhausen/Winterthur/Frauenfeld: GEP AG Goldexpress, Ossingen (ZH), 052/317 38 94, info@ossingenmobil.ch
Region Egerkingen/Olten/Rothrist: Gerber Reisen, Matzendorf (SO), 062/394 18 24, info@gerberreisen.ch
Region Zentralschweiz: Hans Kiener AG, Seewen (SZ), 079/232 32 16, hkiener@kienertrucks.ch
Region Ostschweiz/Raum Zürich/Zentralschweiz: Jürg Biegger GmbH, Benken (SG), 055/293 59 16, juergbiegger@hotmail.com
Region Zürich, Flughafen, ZH-Unterland: Wolleb Christoph, Embrach (ZH), 079/420 22 80, christoph.wolleb@bluewin.ch

Obwohl am 6. August zum Jubiläum des berühmten Rennens die vielen Vorkriegs-Rennfahrzeuge mit ihren tollkühnen Pilotinnen und Piloten nicht mehr im Renntempo und auf der letzten Rille den Berg hochdonnern, werden auch die Showfahrten für grosses Spektakel und ohrenbetäubenden Lärm sorgen. Selbstverständlich ist die Passstrasse am 6. August von 9 bis 18 Uhr für den normalen, öffentlichen Verkehr gesperrt.

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