Die Vielfalt an ausstellenden Automarken an der Geneva International Motor Show (GIMS) ist dieses Jahr sehr bescheiden. Nebst den beiden Chinesenmarken BYD und MG, sowie US-Hersteller Lucid, fahren nur noch Renault und Dacia gross auf. Obwohl fürs Messepublikum attraktive Hersteller wie Bugatti, Ferrari, Lamborghini oder Porsche deshalb fehlen, sind dennoch einige Modelle dieser Marken am Salon zu bewundern. Denn in der oberen Ausstellungshalle 2 des Palexpo-Geländes haben die GIMS-Organisatoren mehrere Dutzend Fahrzeuge zusammengetragen, die alle in den letzten 100 Jahren am Autosalon in Genf ausgestellt wurden oder dort gar ihre Weltpremiere feierten. Nach unserer kleinen Zeitreise durch diese Ausstellung haben wir für dich zehn automobile Leckerbissen aus vergangenen Autosalon-Genf-Zeiten zusammengetragen und aufgelistet.
Mercedes-Benz 300 SL
Der Flügeltürer feierte sein Debüt im Februar 1954 in New York – und fand später auch seinen Weg an den Genfer Autosalon. Er erreicht Geschwindigkeiten bis zu 260 km/h und war damit der schnellste Sportwagen seiner Zeit. Mercedes baute den 300 SL bis 1957 als Coupé, danach folgte die Roadsterversion. Alleine vom Coupé wurden rund 1400 Exemplare gefertigt, gemeinsam mit dem Roadster wurden es schliesslich 3258 Exemplare. (Auch interessant: Aktueller Fahrbericht des Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürers).
Porsche 901
1963 stellte Porsche den Nachfolger des 356, den Porsche 901, an der Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt vor. Im September 1964 startete die Produktion des 901, die aufgrund einer Einsprache von Peugeot nach nur 82 gebauten Exemplaren unterbrochen – und danach unter der Modellbezeichnung 911 fortgesetzt wurde. Grund: Die Franzosen hatten dreistellige Zahlen mit einer Null in der Mitte als Modellbezeichnung rechtlich schützen lassen. Einer der 82 gebauten Porsche 901 stand jetzt am Autosalon Genf.
BMW 3.0 CSL
Ab 1971 entstanden die ersten Coupés des 3.0 CSL (Coupé Sport Leichtbau) in Zusammenarbeit mit Alpina. Das in Genf präsentierte Modell stammt aus dem Jahr 1972 und einer privaten Autosammlung. Vom 3.0 CSL gibt es drei verschiedene Motorisierungen von 180 bis 206 PS. Er gilt als erstes Produkt der späteren BMW Motorsport GmbH, die zum damaligen Zeitpunkt noch eine Abteilung von BMW war – und darf daher als erstes M-Modell bezeichnet werden.
Datum/Öffnungszeiten: 27. Februar VIP-Tag, 28. Februar bis 3. März Publikumstage, 7.30 bis 18.00 Uhr (Di., VIP-Tag), 10 bis 20 Uhr (Mi. und Fr.), 10 bis 22 Uhr (Do., mit Afterwork-Programm), 9 bis 19 Uhr (Sa. und So.).
Ort: Palexpo Genf
Eintrittspreise: VIP-Tag 90 Franken; Erwachsene (ab 16 Jahren) 25 Franken; AHV/IV-Bezüger 18 Franken; Schüler/Studierende/Lernende 18 Franken; Kinder (6 bis 15 Jahre) 18 Franken. Gruppentickets ab zehn Personen möglich.
Anreise: Zum Palexpo kommt man per Auto, mit Zug und dem ÖV. Das internationale Ausstellungs- und Kongresszentrum ist in wenigen Gehminuten vom Flughafen Cointrin und seinem Bahnhof zu erreichen und nur 15 Busminuten vom Stadtzentrum Genf entfernt. Die SBB bieten Tickets zum reduzierten Preis.
Infos: www.genevamotorshow.com
Datum/Öffnungszeiten: 27. Februar VIP-Tag, 28. Februar bis 3. März Publikumstage, 7.30 bis 18.00 Uhr (Di., VIP-Tag), 10 bis 20 Uhr (Mi. und Fr.), 10 bis 22 Uhr (Do., mit Afterwork-Programm), 9 bis 19 Uhr (Sa. und So.).
Ort: Palexpo Genf
Eintrittspreise: VIP-Tag 90 Franken; Erwachsene (ab 16 Jahren) 25 Franken; AHV/IV-Bezüger 18 Franken; Schüler/Studierende/Lernende 18 Franken; Kinder (6 bis 15 Jahre) 18 Franken. Gruppentickets ab zehn Personen möglich.
Anreise: Zum Palexpo kommt man per Auto, mit Zug und dem ÖV. Das internationale Ausstellungs- und Kongresszentrum ist in wenigen Gehminuten vom Flughafen Cointrin und seinem Bahnhof zu erreichen und nur 15 Busminuten vom Stadtzentrum Genf entfernt. Die SBB bieten Tickets zum reduzierten Preis.
Infos: www.genevamotorshow.com
Lamborghini Countach
Als Nachfolger des Miura wurde 1973 der ebenso legendäre wie schwer auszusprechende Countach erstmals am Genfer Autosalon präsentiert. Zwischen 1974 und 1990 wurden rund 2000 Exemplare in fünf Serien gefertigt. Der V12-Mittelmotor des italienischen Konstrukteurs Giotto Bizzarrini (1926–2023) weist je nach Variante unterschiedliche Hubräume auf und leistet zwischen 355 PS (LP 400 S) und 455 PS (LP 5000S QV).
Ferrari F40
Von 1987 bis 1992 baute Ferrari den legendären F40. Der Modellname wurde anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Marke gewählt. Der F40 galt bis dahin als schnellster und mit 478 PS (352 kW) auch stärkster Ferrari seiner Zeit und war der letzte Ferrari, der unter der Regie von Enzo Ferrari (1898–1988) entstanden war. Die Kraft wird vom 2,9-l-V8-Biturbobenziner über das Fünf-Gang-Schaltgetriebe an die Hinterräder übertragen. Vom F40 baute Ferrari 1315 Exemplare, eines davon stand noch bis Sonntagabend in Genf.
Renault Espace F1
Ein Familienvan mit einem V10-Motor aus der Formel 1? Ja, das hat Renault 1994 mit dem Espace gemacht. Der Renault-V10-Motor wurde zuvor in der Saison von 1993 in der F1 genutzt und dann in den Espace verbaut. Der 3,5-Liter-Motor leistet satte 810 PS (595 kW) und beschleunigt den Van in unter drei Sekunden auf Tempo 100. Allerdings hatte diese Projektstudie arge thermische Probleme und musste nach jeder Flyinglap wieder zehn Minuten abkühlen. Nur zwei Exemplare wurden gebaut; ein fahrbereites Auto, das im Matra-Museum steht und ein Ausstellungsfahrzeug für Messen, das jetzt in Genf zu bewundern war.
McLaren F1 GTR
Von den insgesamt 106 McLaren F1 wurden 28 Stück als GTR gebaut. GTR bezeichnet die Rennversion des Hypersportwagens F1. Seine Power bezieht der McLaren aus einem V12, der 680 PS (500 kW) leistet und den F1 GTR bis zu 370 km/h schnell macht. 1995 holten Yannick Dalmas (62), Masanori Sekiya (74) und JJ Lehto (58) den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans mit einem McLaren F1 GTR. Eines der 28 Exemplare stand eben in Genf.
Bugatti Veyron
Der Veyron war der erste Serien-Bugatti, der nach der Übernahme durch den VW-Konzern 1998 gebaut wurde. 2003 stellte Bugatti den ersten fahrbereiten Prototypen fertig, 2005 startete die Serienproduktion des Supersportwagens – der bis 2015 gebaut wurde (450 Stück). Angetrieben wird der Deutsch-Franzose durch einen gigantischen W-16-Benziner mit vier Turboladern. Der Veyron leistet so je nach Version 1001 oder 1200 PS.
Ferrari LaFerrari
2013 stellte Ferrari den LaFerrari als neues Spitzenmodell am Genfer Autosalon vor. Elf Jahre später kehrt der von einem elektrisch unterstützten V12-Benziner angetriebene Ferrari nach Genf an den Salon zurück. Der italienische Supersportler gibt 963 PS (708 kW) an die hinteren Räder ab, fährt bis zu 350 km/h und erreicht Tempo 100 in drei Sekunden. Insgesamt wurden 500 Coupés und 210 offene Apertas gebaut. Als Vorgänger des LaFerraris gilt der Ferrari Enzo.
McLaren Speedtail
Beim McLaren Speedtail sitzt der Fahrer in der Mitte. Und leicht nach hinten versetzt gibts zwei weitere Plätze. Der Speedtail verfügt über einen Hybridantrieb mit einem Vierliter-V8-Motor. Insgesamt leistet der Engländer 1070 PS (787 kW) und soll über 400 km/h schnell fahren. Er gilt als Nachfolger des legendären McLaren F1, weshalb er auch drei Plätze hat und ebenfalls streng auf 106 Exemplare limitiert ist. Eines davon konnten die GIMS-Organisatoren nach Genf zum Salon lotsen.