Jüngst hat Hollywood-Star Johnny Depp (59) eher hinter der Leinwand von sich reden gemacht: Die Schlammschlacht mit Ex-Frau Amber Heard (36) bestimmte wochenlang die Schlagzeilen – Blick berichtete über den Prozess des Jahres. Trotz aller Skandale: Der begnadete Schauspieler, der als Captain Jack Sparrow in den «Pirates of the Caribbean»-Blockbustern noch berühmter wurde, hat viele Talente. Eines davon stellte er am 15. Juli am Montreux Jazz Festival zur Schau, als er neben Musiker Jeff Beck (77) im Auditorium Stravinski auf der Bühne stand und dem Publikum an der E-Gitarre einheizte.
Leise Töne passen eben nicht zu Johnny Depp. Zwar gilt er privat als eher scheu, aber vor der Kamera oder auf der Bühne darf es krachen – und im Auto: Depp soll eine riesige Autosammlung mit rund 45 Luxus-Karossen sein Eigen nennen – von Supersportwagen über fette SUVs bis hin zu echten Klassikern.
Eine Corvette als Geschenk
Zu den Klassikern zählt unter anderem eine rote 1959er Chevrolet Corvette, mit der Depp im 2011 erschienenen Streifen «The Rum Diary» – Prequel des Kultfilms «Fear and Loathing in Las Vegas» – unterwegs war. Der Film, in dem Amber Heard die weibliche Hauptrolle neben Depp bekleidete, was zu der kurzen, aber turbulenten Ehe führte. Im Anschluss an die Dreharbeiten soll Depp die «Vette» vom Filmproduzent Graham King (60) als Geschenk erhalten haben. Statt aus Stahl besteht die Karosserie vollständig aus Plastik, womit der 1300 Kilo leichte Ami-Schlitten Spitzentempi von über 200 km/h erreicht.
Dickschiffe und Raritäten
Johnny Depps erstes Auto soll allerdings noch keine US-Ikone gewesen sein: Der 1969er Chevrolet Nova war eher Butterbrot als Kaviar. Teils soll Depp gar in ihm gehaust haben, weil er sich Hollywoods Mieten nicht leisten konnte. Ob Depp, heute mit neunstelligem US-Dollar-Vermögen, den Nova noch hat, ist nicht bekannt. Bekannt ist, dass sich Depp stolzer Besitzer eines wahren US-Schwergewichts nennen darf: Der gerade erneuerte Lincoln Navigator ist eines der grössten SUV-Modelle überhaupt. Das mit jeder Menge Luxus versehene Dickschiff (Länge 5,66 m) wird von einem doppelt aufgeladenen 3,5-Liter-V6 mit rund 450 PS angetrieben, kostet aber ab verhältnismässig günstigen 88'600 US-Dollar.
Nicht so günstig dürfte eines der raren Sportmodelle aus deutscher Produktion sein, die Depp hat. Der limitierte Porsche 911 der G-Reihe aus dem Jahr 1980 kostete einst rund 40'000 US-Dollar – Depp dürfte für den Dreiliter-Sauger mit seinen 204 PS ein Vielfaches des ursprünglichen Preises bezahlt haben.
McGregor auf Depps Spuren
Depp hat noch weitere Europäer in der Garage: Mehrere Rolls-Royce etwa, die auch in der 2015er-Gaunerkomödie «Mortdecai» vorkommen. Zum einen soll er das Luxus-Coupé Wraith mit mächtigem V12-Motor und 624 PS für über 330'000 US-Dollar haben, zum anderen einen 1960er Silver Cloud, der ebenfalls einen Auftritt in «Mortdecai» hat. Anscheinend war Schauspieler-Kollege Ewan McGregor (51) vom eleganten Rolls so angetan, dass er sich im Anschluss an die Dreharbeiten gleich selbst einen Silver Cloud besorgte, mit dem er Branchentalk zufolge bis heute seine Kinder von der Schule abholt.
Auch Supersportwagen gehören zu Johnny Depps Auto-Beuteschema: So soll er sich von der ersten dicken Gage einst einen Ferrari 308 GTS aus dem Jahr 1975 gegönnt haben. Nach einem Crash während des Drehs zum Horrorfilm «A Nightmare on Elm Street» 1984 behielt er den wieder reparierten Ferrari bis 1994, verkaufte – und kaufte ihn zwei Jahre später wieder zurück. Bis er ihn an Nicolas Cage (58) verlieh, der wiederum damit einen Unfall hatte. Depp ersetzte den 308 GTS mit einem baugleichen Modell, das er bis heute fahren soll. Ausserdem im Fuhrpark: ein moderner Ferrari 488 Spider, der aus seinem V8-Mittelmotor 670 PS rausholt und in drei Sekunden bis auf Tempo 100 sprintet.
Auch am Freitag hat Johnny Depp auf der Bühne in Montreux VD Vollgas gegeben. Kein Wunder – mit angezogener Handbremse war der US-Schauspieler schliesslich noch nie unterwegs, ihm liegt die Überholspur.