Bushido (43) hat die Deutschrap-Szene geprägt wie kaum jemand zuvor: Der Sohn eines Tunesiers und einer Deutschen, der bürgerlich Anis Mohamed Youssef Ferchichi heisst, machte Anfang der 2000er-Jahre mit dem Label Aggro Berlin auf sich aufmerksam, unter dem er etwa an der Seite von Sido und seinem späteren Partner Fler Gangster-Rap im deutschsprachigen Raum etablierte.
Nach der Trennung von Sido und Co. stieg Bushido mit Alben wie «Staatsfeind Nr. 1» oder «Jenseits von Gut und Böse» zum erfolgreichsten deutschen Rapper auf. Es kam zur Partnerschaft mit dem Abou-Chaker-Clan – einem der grössten und gefürchtetsten Familien-Clans Berlins. Bushido ernannte dessen Boss Arafat Abou-Chaker (45) später zum Manager: die perfekte Gangster-Rap-Karriere.
Kein Wunder, sind auch Bushidos Texte nichts für Zartbesaitete: Mit aggressiven, gewaltverherrlichenden Passagen, oft über dem Rande der Legalität, zementiert Bushido seinen Status als Bad Boy. In Videos häufig an seiner Seite: PS-starke Autos von Statussymbol-Marken wie etwa Audi, BMW, Mercedes oder Porsche.
«7er BMW, S8 als Coupé»
Während seine US-Vorbilder auf den Hummer oder Cadillacs Escalade (hier der Fahrbericht: Luxus für Rapstars) setzen, textet Bushido seinen deutschen Schlitten sogar Zeilen: «Ich komm im 7er BMW, S8 als Coupé, ich geb' Gas, durch die Stadt, die roten Ampeln? Kein Problem!» Damals, 2003 im Song «Mein Revier», sind es bayerische Vehikel, die ihn beeindrucken. Kein Wunder: Der damalige BMW 7er leistete als V12 satte 445 PS. Gar noch kräftiger war der S8 von Audi: Sechsliter-W12 mit 450 PS, in knapp fünf Sekunden auf Tempo 100.
Später schwenkte Bushido auf Mercedes-AMGs um. Fan-Videos zeigen ihn am Steuer eines weissen CL 63 AMG beim Kavalier-Ampelstart mitten in Berlin. In einem anderen Video holt Bushido beim Mercedes-Händler ein neues schwarzes CL 63 AMG Coupé ab. Wie viel PS das Auto habe, will er wissen. «571!», sagt der Verkäufer – und demonstriert auch gleich, wie sich so viel Power anhört.
132 km/h zu schnell!
Dass es Bushido mit dem Gesetz nicht immer ganz so genau nimmt, lässt er bei Interviews gerne durchblicken. Der «Bild» gesteht er: «Ich fahre gerne, gerne schnell! Einmal war ich 132 km/h zu schnell!» Das war 2012, nur wenige Monate nach dem Kauf des rund 200'000 Franken teuren Luxus-Boliden. Die Quittung: Bushido erhielt 27 Punkte in der Flensburger Verkehrssünder-Kartei, war erst mal den Führerausweis los und musste zur Untersuchung – dem sogenannten «Idiotentest». Bushido darüber zu «Bild»: «Ich habe mich fast sieben Stunden mit einer Psychologin unterhalten, konnte auch über mein Leben nachdenken.»
Ein Ferrari als Highlight
Seine Liebe zu Traumautos mit PS satt scheint nicht gelitten zu haben. Vor rund drei Jahren teilte Bushido via Twitter mit, dass er sich den Mercedes-AMG GT 4-Türer bestellt habe. Preis: über 130'000 Franken. Noch stärker, schneller und exklusiver ist aber das vermutliche Highlight seiner Autosammlung: Der rote Ferrari 458 Spider mit 570 PS schlug mit über 250'000 Franken zu Buche.
Ein Leben auf der Überholspur, dass sich der Rapper offenbar leisten kann: Zwischenzeitlich wird sein Vermögen auf umgerechnet über 15 Millionen Franken geschätzt. Wobei Bushido zuletzt weniger in den Charts als vielmehr in den Schlagzeilen landete wegen Konflikten mit dem Abou-Chaker-Clan: Nachdem er 2018 die Geschäftsbeziehungen zu Arafat Abou-Chaker beendet hatte, wurde er eigenen Angaben zufolge bedroht und erpresst, weshalb seine Familie seit 2017 unter Polizeischutz stand.
Vans statt Sportwagen?
Doch Anfang Dezember teilte ein deutsches Gericht mit, der Rapper und Abou-Chaker hätten sich auf eine Abfindung von 1,4 Millionen Euro geeinigt. Bei der Abfindung gehe es aber nicht um die Vorwürfe etwa wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung, sondern um gemeinsame Immobilien. Davon betroffen ist etwa ein Komplex mit fast 100 Wohnungen im Bundesland Brandenburg.
Ob es der jetzt siebenfache Familienvater, dessen Ehefrau Anna-Maria Ferchichi erst im November Drillinge zur Welt brachte, nun mal ruhiger angehen lässt? Seine Sportwagen dürften als Familienkutschen ja kaum taugen. Aber Mercedes-Fan Bushido könnte trotzdem den Stern kaufen: Wie wäre es mit der V-Klasse?