Rinspeed zeigt seine Schätze im Verkehrshaus
Die verrückteste Autosammlung der Schweiz

Autoverrückte kennen die Ideenschmiede Rinspeed noch vom Genfer Autosalon. Ab sofort stellt Besitzer Frank M. Rinderknecht sieben skurrile Studien aus den letzten drei Jahrzehnten ein halbes Jahr lang im Verkehrshaus in Luzern aus. Blick hat sich bereits umgeschaut.
Publiziert: 26.06.2024 um 12:03 Uhr
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Aktualisiert: 26.06.2024 um 20:29 Uhr
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Ob schwimmende ...
Foto: zvg.
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Es hatte Tradition: Jedes Jahr zum Genfer Autosalon überraschte der Zumiker Autovisionär Frank M. Rinderknecht (68) und seine Rinspeed AG das Publikum und die Fachwelt mit einer skurrilen Fahrzeugstudie.

Begann das Rinspeed-Schaffen für Genf vor über 40 Jahren erst mit optisch attraktiven Tuning-Fahrzeugen mit grossen Auspuffrohren und breiten Schwellern, wurden Rinderknechts Fahrzeugkonzepte mit den Jahren immer raffinierter. Sie liessen sich beispielsweise für einfacheres Einparken in der Länge schrumpfen, konnten schwimmen oder sogar tauchen.

Lange bevor sich die Grossindustrie ernsthaft mit dem Thema auseinanderzusetzen begann, zeigte Rinspeed interessante Ideen mit alternativen Antrieben – wie zum Beispiel 2001 den Einsitzer Rone mit umweltfreundlichem Biogasantrieb. Zuletzt machte sich der automobile Visionär mit seinen immer kostenintensiveren, bis sechs Millionen Franken teuren Studien Micro Max oder Metro Snap auch Gedanken zum automatisierten und multifunktionalen Fahren sowie zum Thema Carsharing.

26 Konzeptfahrzeuge für Genf

So kamen über drei Jahrzehnte 26 Konzeptfahrzeuge zusammen. 26 Unikate, die oft die Entwicklung in den Debatten übers Automobil und die Mobilität schon früh in einer möglichen Form widerspiegelten. Die aber auch zum Spiegel der persönlichen Entwicklung von Frank M. Rinderknecht wurden – von Sportlichkeit und Leistungsorientierung zur Nachhaltigkeit, vom selbstbestimmten zum autonomen Fahren, vom Besitzen zum Sharen.

Schade: Mit dem definitiven Aus des Genfer Autosalons enden auch die kreativen Konzeptentwürfe von Frank M. Rinderknecht. Der 68-jährige Pfiffikus fungiert zwar noch als Berater und hält sich mit der einen oder anderen spektakulären Reise im Gespräch. «Aber der für den Salon Genf 2020 konstruierte Showcar Metro Snap+Pod war definitiv mein Letzter», so Rinderknecht.

Wegen Corona und der kurzfristigen Salonabsage vor vier Jahren war das Fahrzeug in Genf leider nicht mehr zu sehen. Dafür steht es jetzt, zusammen mit sechs weiteren Rinspeed-Unikaten, im Autotheater des Verkehrshauses der Schweiz in Luzern – und macht die Ausstellung mit weiteren Exponaten von Monteverdi, VW und Porsche zur verrücktesten Autosammlung der Schweiz.

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