Meyers Manx 2.0 Electric
Der Sandkasten-Stromer

Der legendäre Strandbuggy von Meyers Manx kehrt zurück. Rein elektrisch kommt die zweite Auflage des Kult-Sandkrabblers und soll wieder Geschichte schreiben.
Publiziert: 26.08.2022 um 16:40 Uhr
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Der Kult-Buggy Meyers Manx kehrt zurück.
Foto: Meyers Manx
Stefan Grundhoff

Da hat VW wohl eine Chance verpasst. Die Studie VW ID Buggy war einer der Stars des letzten Genfer Autosalons vor drei Jahren. Nachdem es kurzzeitig hiess, er werde in Serie gehen, sind die VW-Buggy-Pläne aber in der Schublade verschwunden.

Das nutzt Meyers Manx jetzt aus. Die Nachfolgefirma des Erfinders des Ur-Buggys bringt fast 60 Jahre nach dem Original einen rein elektrischen Nachfolger heraus. Die Pläne dafür wurden an einem der exklusivsten Autoevents der Welt, der diesjährigen Monterey Car Week in Pebble Beach (USA), enthüllt. Schon nächstes Jahr sollen erste Prototypen auf der Strasse sein – mit 50 freiwilligen Beta-Testern.

Wie alles anfing

1964 nahm alles seinen Anfang. Dem Surfer und Bootsbauer Bruce Meyers (1926–2021) war das Surfermobil VW T1 zu bullig. Also nahm er das damalige Allerweltsauto VW Käfer und verwandelte es in ein cooles Spassmobil. Dafür verkürzte Meyers die Bodengruppe und setzte eine Kunststoffkarosserie darauf. Geboren war das Kultauto.

Die Konstruktion machte den Manx Buggy leichter und handlicher. So avancierte er schnell zum Spassmacher, dank der breiten Reifen eben nicht nur auf der Strasse, sondern auch am Strand. Schon bald wurden die Vierzylinder-Boxer-Motoren im Heck getunt oder gar durch Sechszylinder von Porsche 911 oder Chevrolet Corvair ersetzt.

Das Konzept war ein voller Erfolg und wurde bald in der ganzen Welt kopiert. Weltweit sollen zwischen 200'000 und 250'000 Fahrzeuge entstanden sein. Originale Manx Buggys von Bruce Meyers gibts jedoch nur etwas über 5000. Die Nachbauten konnte der Ingenieur gerichtlich nie verhindern, obwohl er sich die Konstruktion hatte patentieren lassen.

Der elektrische Nachfolger

Das dürfte bei der Neuauflage, dem Meyers Manx 2.0 Electric, nicht geschehen. Der Elektrobuggy funktioniert nach dem gleichen Konzept wie sein Urahn. Kurzer Radstand und schlichte Kunststoffkarosserie. Für den Antrieb sorgt nun aber ein Elektromotor mit 204 PS (150 kW).

Geplant sind zwei Akku-Grössen mit 20 oder 40 Kilowattstunden (kWh). Damit sollen 250 oder 500 Kilometer mit einer Batterieladung möglich sein. Weiter soll die Neuauflage weniger als 800 Kilogramm schwer sein. Entsprechend spartanisch ist er ausgestattet. Wie beim Original gibts praktisch nur Tacho, Blinker und Pedale.

Selber mitentwickeln

Neugierig? Und ein Austauschjahr in Kalifornien geplant? Meyers Manx sucht 50 freiwillige Beta-Tester, die ein Jahr lang den neuen Buggy testen. Dafür rührt Verwaltungsratspräsident Philip Sarofim mächtig die Werbetrommel: «Das Programm bietet die seltene Gelegenheit, eine kalifornische Ikone zu fahren, die jetzt mit der Technologie des 21. Jahrhunderts ausgestattet ist, und aktiv an der Schaffung des perfekten Endprodukts teilnehmen zu können.»

Die Freiwilligen sollen den Elektro-Buggy unter allen möglichen Bedingungen testen und eine vorher festgelegte Mindestkilometerzahl zurücklegen. Regelmässig sollen sie ihre Erfahrungen mit dem Entwicklungsteam von Meyers Manx teilen.

Serienmodell erst 2024

In Anbetracht dieses einjährigen Beta-Tests überrascht es nicht, dass die ersten Serienmodelle des Meyers Manx 2.0 Electric erst 2024 ausgeliefert werden. Interessierte können sich ihren Strandbuggy aber jetzt schon für eine Anzahlung von 500 Franken reservieren. Die finalen Preise stehen allerdings noch nicht fest. Und mit einem offiziellen Import in die Schweiz ist auch nicht zu rechnen. Dazu fehlen uns die Strände.

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