Zwischen Belgien und Südkorea herrschen Spannungen. Am 9. April hatte Xiang Xueqiu (63), die Frau des belgischen Botschafters Peter Lescouhier (60), in einem Kleidergeschäft in Seoul auf eine Angestellte eingeschlagen.
Südkoreanische Medien berichteten, dass die Botschaftergattin des Ladendiebstahls bezichtigt worden sei. Beim Verlassen des Ladens sei sie wütend geworden, als eine Verkäuferin fragte, ob sie denn die Jacke, die sie trage, wirklich bezahlt habe.
Die Szene wurde von Überwachungskameras aufgezeichnet und später in sozialen Medien verbreitet. Zu sehen ist, wie die Frau des Botschafters eine Angestellte ohrfeigt und eine weitere bedrängt. Die Jacke stammte nicht aus dem Laden.
Botschafter bat um Verzeihung
Der Botschafter, seit drei Jahren in Seoul, bedauerte den Vorfall auf seiner Facebook-Seite und bat im Namen seiner Frau um Entschuldigung. Ihre Reaktion sei inakzeptabel. Es hiess, dass sich seine Frau auch mit den beiden Angestellten getroffen und sie um Verzeihung gebeten habe.
Nun soll die Frau erneut ausgerastet sein. Südkoreanische Medien berichten, dass sie Anfang Woche mit einem 65-jährigen Strassenwischer einen Streit angezettelt habe, nachdem er sie angeblich mit dem Besen berührt hatte. Einem heftigen Wortwechsel folgte offenbar eine Schlägerei.
Brüssel hat genug
Laut CNN hat der Strassenwischer der Polizei mitgeteilt, dass die Botschaftergattin ihn angeschrien und zweimal geohrfeigt habe. Daraufhin habe er sie zu Boden gestossen. Die Beamten seien von der Reinigungskraft gerufen worden. Beide Beteiligten hätten demnach zugegeben, sich gegenseitig attackiert zu haben. Anzeige sei von keiner Seite gestellt worden.
Dennoch hat die Regierung in Brüssel nun genug. Der belgische Botschafter muss ohne «weitere Verzögerungen» seinen Posten räumen und Südkorea verlassen. Das hat die belgische Aussenministerin Sophie Wilmès (46) laut belgischen Medien entschieden. Damit, so hofft sie, kehrt zwischen den beiden Regierungen wieder Ruhe ein. (gf)