Die Lage in Bagdad ist angespannt. Auch heute kam es wieder zu Ausschreitungen vor der US-Botschaft im Irak. Die USA behaupten, der Iran stecke dahinter. Darum wurden heute 750 zusätzliche US-Soldaten in die Region gesendet. Weitere Truppen sollen folgen.
Der Iran bestreitet vehement, etwas mit den Ausschreitungen zu tun zu haben.
Nun hat das iranische Aussenministerium reagiert und den Geschäftsträger der Schweizer Botschaft in Teheran einbestellt, berichtet die deutsche Presseagentur dpa. Die Schweiz vertritt die diplomatischen Interessen der USA im Iran, da Teheran und Washington seit mehr als 40 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr haben.
Der Iran soll dem Diplomaten gesagt haben, dass die USA mit ihren «absurden und grundlosen Unterstellungen sowie den Drohungen gegen den Iran aufhören» sollen.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten war für eine Stellungnahme bisher nicht erreichbar.
Trump will Truppen eigentlich abziehen
US-Präsident Donald Trump wirbt eigentlich damit, die US-Truppen im Nahen Osten nach Hause bringen zu wollen. Angesichts der Spannungen mit dem Iran sind zuletzt jedoch 14'000 Soldaten zusätzlich in die Region verlegt worden, unter anderem nach Saudi-Arabien, einem Erzfeind des Irans.
Der schiitische Iran verfügt im Irak über grossen politischen Einfluss und steht damit in Rivalität zu den USA. Die US-Regierung geht davon aus, dass Teheran seinen Einfluss auf schiitische Milizen zuletzt gezielt für Angriffe gegen das US-Militär genutzt hat. Dies wiederum wird vom Iran vehement bestritten. (vof)