Caroline, Sarah und Christian erblickten am 8. Oktober das Licht der Welt. Die Drillinge waren zwei Monate zu früh dran. Deshalb wurden sie zunächst in einem Wiener Spital aufgepäppelt. Ihre Mutter, die bekannte österreichische Anwältin Liane Hirschbrich, konnte das letzte der Kleinen schliesslich am 20. Dezember nach Hause nehmen.
Doch am nächsten Tag – kurz vor Weihnachten – stand das Jugendamt vor der Tür. Die Sozialarbeiter seien flankiert von Polizisten erschienen, sagt Hirschbrich. Ohne davor je in ihrer Wohnung eine Nachschau gehalten oder ihre Lebensumstände überprüft zu haben, hätten sie ihr die Drillinge «entrissen». Die Babys wurden voneinander getrennt bei Pflegeeltern untergebracht.
Gang an die Öffentlichkeit
Mittlerweile hat die Geschichte eine glückliche Wende genommen, wie die «Kronen Zeitung» berichtet. Doch Hirschbrich musste hart um die Kinder kämpfen.
Die Anwältin entschied sich, den Fall öffentlich zu machen. Die «Kronen Zeitung» publizierte in der Folge ein Video des Behördeneinsatzes in Hirschbrichs Wohnung. Darauf ist zu sehen, wie eine Mitarbeiterin des Jugendamts das Vorgehen erklärt und die Kinder an sich nimmt. Die Sozialarbeiterin sagt dabei, eines der Babys habe in die Windel gemacht. Die Frage, ob sie es selbst wickeln möchte, verneint Hirschbrich. Sie wolle lieber alles filmen.
Am 29. Dezember durfte die Anwältin ihre Drillinge beim Jugendamt erstmals wiedersehen. Bei diesem Termin habe sie gemerkt, dass es ihnen nicht gut ging. «Ich verlangte die Garantie dafür, dass sie in ihren neuen Unterkünften keine Schäden erleiden», sagt die Anwältin. Die Drillinge wurden daraufhin zurück ins Spital gebracht.
Erlösender Gerichtsentscheid
Ein Gerichtsentscheid sorgte schliesslich fürs Happy End: Das Sorgerecht für Caroline, Sarah und Christian werde dem Jugendamt entzogen und allein der Kindesmutter übertragen, heisst es in einem E-Mail vom Mittwoch. Hirschbrich begab sich noch am selben Tag zum Spital und holte ihre Babys zurück.
In dem gerichtlichen Schreiben werden auch die Gründe dafür angegeben, weshalb das Jugendamt überhaupt aktiv wurde. Demnach war von Angestellten des Wiener Spitals befürchtet worden, dass die berufstätige Alleinerzieherin mit der Versorgung der Drillinge überfordert sein könnte.
Die Anwältin erinnert sich: Sie habe nur zwei Hände, aber drei Kinder, habe man ihr im Spital gesagt. Das Personal habe nicht geglaubt, dass sie die Drillinge adäquat betreuen könne. Deshalb müsse man das Jugendamt alarmieren, habe es geheissen.
Sie habe natürlich Vorkehrungen für eine optimale Versorgung der Babys getroffen, hält Hirschbrich dagegen. Etwa durch die Unterstützung ihrer Mutter, einer pensionierten Ärztin, und eines Au-Pair-Mädchens. «Und ich hatte bereits meine Arbeitszeit stark reduziert.»
Die Star-Anwältin bedankt sich nach dem Happy End bei den Menschen, die ihr in den vergangenen Wochen in «unzähligen Zuschriften» Mut zusprachen. «Ich bin mir sicher, ohne Berichterstattung über mein Drama wäre ich noch länger von meinen Drillingen getrennt gewesen», ist Hirschbrich zudem überzeugt. (noo)