Es ist ein Sorgerechtsstreit, der komplett eskaliert ist. Der Zoff zwischen Steakhaus-Erbin Christina Block (49) und ihrem Ex-Mann Stephan Hensel (49) schlug grosse Wellen. Zuletzt entführten Unbekannte in der Silvesternacht zwei der gemeinsamen Kinder, Theodor (10) und Klara (13), aus Dänemark.
Am Dienstag teilte die Sprecherin der Unternehmerfamilie im Namen von Block mit: «Die Kinder sind wohlauf. Ich bitte um Verständnis, dass ich vor allem aus Fürsorge um das Wohl meiner Kinder zurzeit keinerlei weitere Erklärungen abgebe.» Die Kinder befanden sich bei ihrer Mutter in Deutschland. Deutsche Medien berichteten, die Mutter habe ihre Kinder entführen lassen. Sie streitet dies ab.
Kinder wieder in Dänemark
Wie «Bild» nun meldet, blieben die Kinder nicht lange in Deutschland. Bereits am Freitag wurden sie wieder zurück nach Dänemark gebracht. Der Anwalt des Vaters der Kinder (Stephan Hensel (49)) habe sie in Deutschland abgeholt. Die Familie von Christina Block bestätigt dies der Zeitung.
Der Anwalt soll demnach mit einem Beschluss des Oberlandesgerichtes Hamburg am späten Nachmittag zur Block-Villa gegangen sein. Gegenüber der Zeitung sagt die Familie Block, man könne sich die deutschen Behörden-Entscheide nicht erklären. Denn: Eigentlich stand Block in Deutschland das Sorgerecht zu.
Gericht macht Eilentscheidung
Das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg hat nun aber einem Eilantrag des Vaters stattgegeben. Der 10-jährige Junge und das 13-jährige Mädchen mussten demnach zu ihrem Vater nach Dänemark zurückkehren, teilte Pressestelle des Gerichts am Freitagabend mit. «Dieser Eilmassnahme liegt die Einschätzung zugrunde, dass eine Rückkehr der Kinder zum Vater dem Wohl der Kinder aktuell am besten entspreche», hiess es in der Mitteilung.
Bei der gerichtlichen Eilentscheidung berücksichtigte das Gericht laut Mitteilung, dass die Kinder ihren Lebensmittelpunkt seit fast 2,5 Jahren «beim Vater haben und aus ihrem dortigen Umfeld nach dem vom Vater glaubhaft gemachten Sachverhalt unter äusserst belastenden Umständen gerissen wurden».
Der Beginn des Dramas der Familie Block
2005 heiraten Block und Hensel. Gemeinsam bekommen sie vier Kinder: Johanna, Klara, Greta und Theodor. Doch das Familienglück bröckelt: Während sie im Familienunternehmen Karriere macht, hat er berufliche Schwierigkeiten. Als ihn sein Schwiegervater Eugen Block (83) aus der Firma wirft, macht er sich selbständig – ohne Erfolg.
Nach Jahren der Distanzierung trennt sich das Paar 2014, wie die «Bild»-Zeitung berichtet. Dann beginnt der grosse Schlagabtausch: Scheidung, Geld und das Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Kinder.
Hensel gibt Kinder nicht heraus
2021 macht Block ihre Beziehung zu Ex-Sportkommentator Gerhard Delling (64) offiziell, Hensel ist bereits zu seiner neuen Partnerin nach Dänemark gezogen. Im selben Jahr eskaliert der Streit um die gemeinsamen Kinder: Im August bringt Hensel Theodor und Klara nach einem Besuch nicht nach Hamburg zurück. Auch Johanna bleibt in Dänemark. Vorwürfe, sie schlage ihre Kinder, weist Block zurück. Ihr Ex verbietet ihr jedoch den Kontakt zu den Kindern.
Daraufhin klagt Block vor dem Amtsgericht auf Herausgabe ihrer Kinder – erfolglos. Doch im Oktober 2021 entscheidet das Oberlandesgericht zugunsten der Mutter. Denn obwohl Hensel und Block über das gemeinsame Sorgerecht verfügen, liegt das sogenannte Aufenthaltsbestimmungsrecht bei der Mutter. Aber der Vater gibt die Kinder nicht heraus. Die dänischen Behörden vollstrecken das deutsche Urteil nicht.
Personenschutz für die Kinder
Zu einer weiteren Eskalation kommt es am 9. November 2022: Block soll mithilfe eines Sicherheitsdienstes versucht haben, ihre Kinder zu entführen. Sie bestreitet das: Sie habe sich nur vor ihrem manchmal aggressiven Ex schützen wollen. Als Reaktion fordert Hensel Personenschutz an und stattet die Kinder mit Alarmknöpfen aus.
Auch die Kontaktversuche von Grossvater Eugen Block und Grossmutter Christa Block im Januar 2023 scheitern. Stattdessen wird Eugen Block von seinem Ex-Schwiegersohn wegen Lebensbedrohung angeklagt. Christa Block stirbt im Juli 2023 – ohne ihre Enkel noch einmal gesehen zu haben.
Block ohne Kontakt zu Kindern
Im Februar 2023 ein Teilerfolg für Christina Block vor dem Gericht im dänischen Sonderburg: Sie darf ihre Kinder unter Aufsicht alle 14 Tage sehen. Doch das reicht ihr nicht. Sie werde «notfalls bis zum Europäischen Gerichtshof» gehen, um ihre Kinder zurückzubekommen.
«Die Situation hat sich immer noch nicht gebessert», sagt Block im Oktober 2023 der «Bild»-Zeitung. «Ich habe immer noch keinen Kontakt zu meinen Kindern, obwohl ich einen Umgangsbeschluss habe. Ich stehe immer noch vor einem Rätsel, wie so etwas passieren kann.»
In der Silvesternacht kommt es schliesslich zur Entführung der beiden Kinder.