In der Silvesternacht wurden in Dänemark der 10-jährige Sohn sowie die 13-jährige Tochter der Steakhouse-Erbin Christina Block (49) gewaltsam entführt. Nun geht das Drama in die nächste Runde. Nach «Bild»-Informationen gibt es jetzt einen europäischen Haftbefehl gegen Block.
Den sollen die dänischen Behörden ausgestellt haben, nachdem acht Männer am Silvesterabend im dänischen Gravenstein Blocks Ex-Mann Stephan Hensel (49) angegriffen und niedergeschlagen hatten, wie die Zeitung berichtet.
Ein Augenzeuge gab gegenüber «Bild» an, was er im dänischen Gravenstein vor dem Restaurant «Caféodora» beobachtete. Zwei Autos seien vorgefahren: «Plötzlich sprangen acht dunkel gekleidete Männer raus. Sie schnappten die Kinder, setzten sie auf die Rückbänke in die Mitte der beiden dunklen Fluchtwagen.» Danach seien sie mit hoher Geschwindigkeit und ohne Licht in Richtung Autobahn davongefahren.
Vater wurde verletzt
Der Vater wehrte sich offenbar gegen die gewaltsame Entführung und wurde von den unbekannten Männern verletzt. Der europaweite Haftbefehl wurde nach «Bild»-Informationen an das Hamburger Landeskriminalamt geschickt. Die Staatsanwaltschaft soll ihn in einen sogenannten «Aufenthaltsbeschluss» umgewandelt haben.
Die deutsche Polizei wurde nach der Entführung alarmiert, da sie nahe der Grenze stattfand. Ebenso waren die Autokennzeichen deutsch. Doch zunächst tappten die Ermittler im Dunkeln. Wo sich die Kinder aufhielten und wer sie entführte, war zunächst unklar.
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Kinder wohl bei der Mutter
Bis sich am Dienstag schliesslich die Hamburger Staatsanwaltschaft meldete. Eine Sprecherin sagte: «Die Strafverfolgungsbehörden gehen aktuell davon aus, dass die Kinder sich in Obhut der Mutter befinden». Weitergehend stellte die Sprecherin klar: «Es bestehen derzeit keine konkreten Anhaltspunkte dafür, dass eine Gefahr für die Kinder besteht.»
Wie die «Bild» berichtet, hat sich der Verdacht der Ermittler am Ende bewahrheitet. So befänden sich die Kinder bei ihr, wie die Mutter am Dienstag über die Sprecherin eines Steak-Unternehmens mitteilte. «Die Kinder sind wohlauf. Ich bitte um Verständnis, dass ich vor allem aus Fürsorge um das Wohl meiner Kinder zurzeit keinerlei weitere Erklärungen abgebe», hiess in dem Statement der Sprecherin.
Langjähriger Sorgerechtsstreit
Hintergrund des Dramas ist ein Sorgerechtsstreit. Dieses liegt nach einem Urteil eines Hamburger Gerichts juristisch bei Christina Block, die in Hamburg wohnt, doch mindestens zwei der insgesamt vier Kinder leben beim Vater in Dänemark. Block sagte in einem Interview mit der Zeitung, sie fühle sich von der Familie entfremdet und würde ihre Kinder nur sporadisch sehen.
2021 soll der Vater die beiden Kinder nach einem Besuch nicht zurückgebracht haben, auch damals wurde die Polizei eingeschaltet. Block sprach damals von Rache, der Vater hingegen von psychischer Gewalt durch die Mutter.
Hat Block zu gewaltsamen Methoden gegriffen?
Während die deutsche Justiz das Sorgerecht der Mutter übertragen hat, scheint die dänische Justiz eher dem Vater zugeneigt zu sein, da die Kinder offenbar beim ihm bleiben wollen. Aus diesem Grund soll das dänische Familiengericht das Urteil aus Hamburg bisher nicht vollstreckt haben.
Nun hat Christina Block vermutlich zu gewaltsamen Methoden gegriffen, um ihr Recht durchzusetzen. Kann sie dabei sogar auf die Unterstützung der deutschen Behörden zählen? In der «Bild» liess sich die deutsche Polizei mit der nach einer solchen Aktion doch eher seltsam anmutenden Aussage wiedergeben, Block solle sich nicht sorgen, dass ihr die Kinder wieder weggenommen würden. Sie habe schliesslich das Sorgerecht. (mrs/dzc)