«Wir werden definitiv gewinnen»
Ukrainische Scharfschützin gibt sich siegessicher

Die junge Scharfschützin, die nur unter ihrem Rufnamen Charcoal bekannt ist, kämpft seit Kriegsausbruch an der Front. Ihre Erfolge haben ihr bereits jetzt den Ruf als Kriegsheldin eingebracht. Nun wird sie sogar mit einer sowjetischen Legende verglichen.
Publiziert: 06.04.2022 um 19:35 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2022 um 19:58 Uhr
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Seit Kriegsausbruch kämpft die Scharfschützin, die nur unter ihrem Rufnamen «Charcoal» bekannt ist, auf der Seite der Ukraine. Und das sehr erfolgreich. In der Ukraine wird sie bereits jetzt als Kriegsheldin verehrt.
Foto: Twitter

Die Ukrainer wehren sich seit mehr als einem Monat gegen Putins Truppen. Mit dabei an der Front sind eine junge Frau und ihr Scharfschützengewehr. Ihr richtiger Name ist nicht bekannt, nur ihr Spitzname «Charcoal», was übersetzt «Holzkohle» bedeutet.

Sie kämpft seit Kriegsausbruch als Scharfschützin an der Front. Und das offenbar sehr erfolgreich. Zwar haben die ukrainischen Streitkräfte keine genauen Angaben über ihre Abschüsse gegen die Russen veröffentlicht. In der Ukraine wird sie aber bereits als «Heldin» gefeiert.

Ihre militärische Karriere begann «Charcoal» im Jahr 2017, wie die «New York Post» berichtet. Damals trat sie in die ukrainische Marine ein. Der Grund: Sie wollte damit ihren Bruder beeindrucken, der ebenfalls im Militär diente. Die Frau kam nach kurzer Zeit bereits zum Einsatz. Damals noch gegen die vom Kreml unterstützten Separatisten in der östlichen Donbass-Region.

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«Die Nazis waren nicht so abscheulich wie diese Orks»

Weil ihr Vertrag zu Beginn des Jahres abgelaufen war, beendete sie ihre militärische Karriere – vorerst. Denn als Putins Truppen am 24. Februar in die Ukraine einmarschierten, schlüpfte sie wieder in ihre Kampfstiefel und schloss sich den Streitkräften an, um ihr Land zu verteidigen. Obwohl ihre wahre Identität unbekannt ist, ist sie zu einem Symbol des mutigen ukrainischen Widerstands geworden.

Und sie gibt sich siegessicher. «Wir werden definitiv gewinnen. Ich persönlich werde bis zum Ende durchhalten!», wird sie von der «New York Post» zitiert.

Gerade mit Hinblick auf das Massaker von Butcha ist ihr Hass auf die russische Armee gross. «Das sind keine Menschen. Die Nazis waren nicht so abscheulich wie diese Orks», wird sie weiter zitiert.

Auch die Russen hatten bis vor kurzem eine tödliche Frau im Einsatz

Doch sie ist nicht die einzige Scharfschützin, die im Verlauf des Krieges für Schlagzeilen gesorgt hat. Denn auch die Russen haben eine tödliche Frau im Einsatz – oder besser gesagt hatten. Irina S.* (41), Spitzname «Bagira», soll schon 40 Ukrainer getötet haben. Vorerst wird sie allerdings niemandem mehr ein Haar krümmen, letzte Woche wurde sie von der ukrainischen Armee geschnappt.

Sie wurde von ihren Kameraden verwundet auf dem Feld zurückgelassen. «Sie hätten die Möglichkeit gehabt, mich abzuholen, hofften aber, dass ich sterben würde», sagte sie laut dem ukrainischen Nachrichtenportal Obozrewtel.

Aufgrund ihrer militärischen Erfolge werden die beiden Frauen jetzt mit der sowjetischen Scharfschützin Ljudmila Pawlitschenko (1916–1974) verglichen. Diese kämpfte im Zweiten Weltkrieg in der Roten Armee und tötete Berichten zufolge mehr als 300 Nazi-Soldaten. Das brachte ihr den Spitznamen Lady Death ein.

Sie gilt als die erfolgreichste Scharfschützin aller Zeiten und wurde in der Sowjetunion als Heldin verehrt und mit unzähligen Auszeichnungen geehrt. (ced)

* Name bekannt

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