Am Montagabend Schweizer Zeit tritt John Kirby (60), Kommunikationsdirektor des nationalen Sicherheitsrates der USA, vor die Medien. Er nimmt Stellung zu den abgeschossenen Flugobjekten in den vergangenen Tagen.
«Wir haben festgestellt, dass diese Ballons zum jetzigen Zeitpunkt nur begrenzte zusätzliche Fähigkeiten zu den anderen Aufklärungsplattformen der Volksrepublik China über den Vereinigten Staaten geliefert haben», zitiert CNN den Direktor. «Aber in Zukunft, wenn China diese Technologie weiter ausbaut, könnte sie für sie sicherlich wertvoller werden.»
«Keinen Hinweis auf Aliens»
Die Ballone seien Teil eines Programms der Volksrepublik China zur Sammlung von Informationen. Bereits während der Trump-Regierung (2017-2021) sei das Programm in Betrieb gewesen, damals aber noch nicht entdeckt worden. Warum die Objekte nun aufgefallen sind, erklärt Kirby mit «verbesserten Radarkapazitäten».
Den Abschuss der Flugobjekte erklärt der Kommunikationsdirektor folgendermassen: «Da wir nicht in der Lage waren, definitiv zu beurteilen, was diese jüngsten Objekte sind, haben wir aus Vorsicht gehandelt, um die Sicherheit, unsere Sicherheit, unsere Interessen und die Flugsicherheit zu schützen.»
Zu den Spekulationen über Ausserirdische im Zusammenhang mit den Objekten nimmt Karine Jean-Pierre (48), Sprecherin des Weissen Hauses, Stellung. «Es gibt keinen Hinweis auf Aliens oder ausserirdische Aktivitäten bei diesen jüngsten Abschussaktionen», stellt die 48-Jährige in Washington klar.
Genauere Informationen zu Flugobjekten
Es habe viele Fragen dazu gegeben und «ich wollte sicherstellen, dass das amerikanische Volk das weiss», so Jean-Pierre. «Und es war uns wichtig, das von hier aus zu sagen.» Bevor sie das Podium übergab, scherzte die Amerikanerin, dass sie den Film «E.T.» aber geliebt habe.
Der Kommunikationsdirektor des nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, betonte ebenfalls: «Ich glaube nicht, dass sich die amerikanische Bevölkerung Sorgen über Aliens machen muss, mit Blick auf diese Flugkörper. Punkt.» Mehr gebe es dazu nicht zu sagen.
Das Pentagon gab weiter detailliertere Informationen zu den Abschüssen in den vergangenen Tagen: Das US-Militär schoss am Sonntagnachmittag ein hochfliegendes Objekt über dem Huron-See ab. Ein weiteres nicht identifiziertes Objekt wurde am Samstag über Nordkanada abgeschossen, und am Freitag wurde ein nicht identifiziertes Objekt im Luftraum Alaskas abgeschossen.
«Keine US-Ballone über China. Punkt.»
Alle drei Objekte sahen gemäss den US-Beamten ähnlich aus. Zwei Beamte sagten, dass keines der drei Objekte einen Antrieb besass. Um diese Information aber vollständig verifizieren zu können, müsse man warten, bis die Untersuchung der Wrackteile vollständig abgeschlossen sei.
Zum Schluss weist die stellvertretende US-Aussenministerin Wendy Sherman (73) die Vorwürfe zurück, dass die USA ebenfalls mit Ballonen über China geflogen sei. «Es gibt keine Ballons der US-Regierung über der Volksrepublik China. Keine. Null. Punkt», so Sherman.
Die Sprecherin des chinesischen Aussenministeriums, Wang Wenbin (51), behauptete zuvor, dass die USA seit Januar 2022 bereits «mehr als zehn Mal» mit Spionageballonen in den chinesischen Luftraum eingedrungen seien. (SDA/obf)