Donald Trump (74) gibt auch nach der Pleite vor dem Obersten Gericht nicht auf: Noch immer will er seinen Wahlsieg herbeizaubern, obwohl sieben Millionen Amerikaner mehr für Joe Biden (78) gestimmt und sich auch die Wahlleute mit 306 gegen 232 Stimmen für den Demokraten entschieden haben.
Am Freitag kam es im Oval Office des Weissen Hauses zum Eklat mit seinen Beratern. Trump äusserte die Absicht, die umstrittene Anwältin Sidney Powell (65) als Sonderermittlerin für den angeblichen Wahlbetrug einzusetzen – dies, nachdem er sie vor wenigen Wochen wegen Misserfolgen gefeuert hatte.
Umstrittene Anwältin
Powell, die mit Nähe zu den rechtsextremen Verschwörungstheoretikern «QAnon» aufgefallen war, behauptete unter anderem, dass Venezuelas Regierung Software zur Stimmenauszählung manipuliert habe, um den Wahlausgang in den USA zu beeinflussen. Das meldete die New York Times.
Wie die Zeitung berichtet, sei es zu heftigen Diskussionen gekommen, bei denen sich die Sitzungsteilnehmer angeschrien hätten. Die meisten Berater hätten Trumps Idee abgelehnt, so auch Trump-Anwalt Rudy Giuliani (76).
Kommt die Armee?
Trump zieht inzwischen offenbar im Kampf gegen «Wahlmanipulation» sogar einen Einsatz der Armee in Betracht. Im Bericht heisst es, dass er sich nach dem möglichen Einsatz von militärischen Kräften erkundigt habe.
Diese Idee hatte diese Woche Trumps ehemaliger Nationaler Sicherheitsberater Michael Flynn (61) lanciert. Flynn hatte darauf gedrängt, das Kriegsrecht zu verhängen, um die Wahlen zu wiederholen.
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Obwohl die Republikaner bereits mit einer Klage vor dem Supreme Court abgeblitzt sind, führt Trump seinen Kampf auch beim Obersten Gericht weiter. Vom Supreme Court verlangt das Trump-Team, Urteile des Obersten Gerichts von Pennsylvania zu kippen. Hintergrund: Es seien viel ungültige Stimmen gezählt worden.
Vergangene Woche hatte Trump seine Anhänger dazu aufgerufen, sich am 6. Januar 2021 in Washington zu «wilden» Protesten zu versammeln.
Trumps Angestellte unruhig
Die Nachrichtenseite Axios schreibt, hochrangige Vertreter von Trumps Regierung seien zunehmend besorgt, dass sich der Präsident mit derartigen Gedankenspielen beschäftige und mit Verschwörungstheoretikern umgebe.
Ein Trump-Vertrauter sagte: «Es ist unmöglich, sich keine Sorgen darüber zu machen, wie dies endet.» (gf)