Der Süden brennt, der Norden schwimmt!
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Wetter-Extreme in der Türkei
Der Süden brennt, der Norden schwimmt!

Heftige Regenfälle lösen in der Nordtürkei schwere Überschwemmungen und Schlammlawinen aus. Mindestens ein Mensch ist ums Leben gekommen. Im Süden kämpft die Feuerwehr gleichzeitig gegen die Flammen.
Publiziert: 12.08.2021 um 15:59 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2021 um 22:12 Uhr
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Die Nordtürkei wird überschwemmt.
Foto: AFP

Das Flammeninferno macht das Leben der Menschen in der Südtürkei zur Hölle. Seit Ende Juli sind mehr als 200 Feuer ausgebrochen und haben grosse Zerstörung angerichtet. Acht Menschen kamen bei den Bränden ums Leben. Tausende mussten aus ihren Häusern fliehen.

Die Einwohner in den südlichen Küstenprovinzen sehnen sich Regen herbei. Im Norden dagegen sorgt genau dieser Regen für Überschwemmungen. Betroffen sind vor allem die Provinzen an der Schwarzmeerküste.

Menschen von den Dächern gerettet

Die starken Niederschläge lösten auch Schlammlawinen aus. Mindestens eine Person ist gestorben. Zahlreiche weitere wurden verletzt oder werden vermisst, darunter auch ein 13-jähriges Mädchen. Helis stehen im Dauereinsatz, um Menschen aus der Not zu retten, die auf die Dächer flüchteten, schreibt der «Guardian».

Auf Videos im Netz ist das Ausmass der Katastrophe zu sehen. Autos werden von den Fluten mitgerissen und weggeschwemmt. Gebäude brechen wie Kartenhäuser zusammen. Das Wasser steht meterhoch.

Wasser drei bis vier Meter hoch

Die Bewohner der Stadt Bozkurt in der Provinz Kastamonu wurden vom Hochwasser überrascht. «Innerhalb von zehn Minuten war alles überflutet», sagte der Restaurantbesitzer Nuri Ersoz dem Fernsehsender Halk TV. Er sagte, er fürchte um das Leben seiner Cousine, da er glaube, dass sie in ihrem Haus eingeschlossen sei.

Innenminister Süleyman Soylu, der nach Kastamonu reiste, sagte, dass das Wasser in einigen der vom Hochwasser betroffenen Gebiete «drei oder vier Meter hoch» gestiegen sei.

Brücken eingestürzt

In Bartin zerstörten die Fluten mehrere Häuser und mindestens zwei Brücken. Beim Einsturz einer der Brücken seien mindestens 13 Menschen verletzt worden, teilte die türkische Katastrophenschutzbehörde mit. Viele der betroffenen Gebiete sind ohne Strom.

Der Landwirtschafts- und Forstwirtschaftsminister Bekir Pakdemirli sagte, man stehe möglicherweise vor einer Katastrophe, «wie wir sie seit 50 oder 100 Jahren nicht mehr erlebt haben.»

Viele Brände unter Kontrolle

Im Süden konnten die meisten Brände in der Zwischenzeit unter Kontrolle gebracht werden. Zuletzt hatten starke Winde die Löscharbeiten in der Region behindert.

Ein Grossbrand in der südwesttürkischen Provinz Mugla ist zwei Wochen nach Ausbruch unter Kontrolle. Einsatzkräfte seien dabei, das Gebiet im Bezirk Köycegiz abzukühlen, schrieb der Forstminister in der Nacht zu Donnerstag auf Twitter.

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Eine Beruhigung ist trotzdem noch nicht in Sicht. Funken können immer wieder überspringen und wegen der extremen Trockenheit in Verbindung mit Winden weitere Feuer auslösen. (man)

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