Die grossen Waldbrände auf der griechischen Insel Euböa lodern weiterhin unkontrolliert. Der Kampf gegen die Brände im Mittelmeerraum ist noch nicht vorbei. Auf der griechischen Insel spielten sich am Montagabend dramatische Szenen ab. Dort brannte es die achte Nacht in Folge. Vor der Ortschaft Kamatriades rückten am frühen Abend Hunderte Freiwillige an, um gemeinsam mit den Anwohnern und Feuerwehrleuten gegen die Flammen zukämpfen.
In der Nacht auf Dienstag gelang es den Rettungskräften und der Feierwehr erneut, mehrere Orte vor den Flammen zu schützen. Allerdings seien Wald und landwirtschaftlich genutzte Flächen rund um die Dörfer verbrannt, berichteten griechische Medien.
Besserung in Sicht?
Allmählich besteht Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation in Griechenland. Zum einen ist so viel verbrannt, dass das Feuer stellenweise von allein erlischt, weil die Flammen keine brennbaren Flächen mehr finden. Zum anderen sind die meisten anderen Brände im Land mittlerweile unter Kontrolle, und die Einsatzkräfte können sich auf Euböa konzentrieren. Als weiterer positiver Faktor gilt, dass es am Dienstag in der Region keinen starken Wind gab.
Am Dienstagnachmittag will die Regierung in Athen die ersten Massnahmen zum Wiederaufbau verbrannter Häuser und zur Hilfe für betroffene Bürger bekannt geben. Am Montagabend hatte der Premier versprochen, dass die Hilfe schnell und unbürokratisch umgesetzt werden soll.
500 Millionen Euro für Wiederaufbau
Den schnellen Wiederaufbau verbrannter Wohnhäuser und Industriegebäude sowie die Hilfe für andere Brandschäden bei den Bürgern will Athen mit einem Sonderhaushalt von 500 Millionen Euro bewältigen. Die Hilfe für die Menschen soll über eine Online-Plattform erfolgen. Bereits am Montagmorgen war im Norden Athens mit der Feststellung der Schäden begonnen worden.
In den vergangenen Tagen seien im ganzen Land 586 Feuer ausgebrochen, sagte Premierminister Kyriakos Mitsotakis. Das Klima wolle er nicht als Entschuldigung für den Verlauf der Brände nehmen, sagte der Premierminister. Es sei aber sehr wohl der Grund für die schweren Brände: «Es ist offensichtlich, dass die Klimakrise an die Tür des Planeten klopft».
Italien und Türkei leiden auch unter Bränden
Auch in der Türkei und in Italien wüten Waldbrände. Die Situation in der Türkei hat sich aber inzwischen etwas entspannt. Zwar sind im Südwesten des Landes nach offiziellen Angaben noch drei Brände nicht unter Kontrolle, Wohngebiete sind aber erst mal nicht mehr bedroht.
In Italien erhält der Katastrophenschutz weiter zahlreiche Anfragen aus den italienischen Regionen für Luftunterstützung im Kampf gegen die Waldbrände. Die Löschflugzeuge und Hubschrauber flogen am Montag meist über brennende Gebiete im süditalienischen Kalabrien, auf der Insel Sizilien und im Latium, wo auch die Hauptstadt Rom liegt. Fünf Brände habe die Feuerwehr unter Kontrolle gebracht beziehungsweise gelöscht. (SDA/was)