Es ist ein Sommer zum Heulen. Verregnet im Norden, verbrannt im Süden. Seit Wochen zwingen starke Gewitter grosse Teile der Schweiz in die Knie. Der Süden Europas brennt lichterloh. Noch immer herrschen extrem hohe Temperaturen. Grossbrände toben weiter in Griechenland. Verzweifelt ist die Situation auf der Insel Euböa. Dort wurden 2000 Menschen vor den rasenden Flammen mit Fähren evakuiert. Im Badeort Pefki war der einzige Fluchtweg der Strand. Löschflugzeuge sind pausenlos im Einsatz zwischen zwei mächtigen Feuerfronten. Hilfe naht aus dem europäischen Ausland. Auch die Schweiz schickt drei Super Pumas und 40 Soldaten nach Griechenland.
In Kalabrien wird wegen Brandstiftung ermittelt
Weiter brennt es auch auf Sizilien, insbesondere im Norden der Insel. Die Flammen fressen Wälder der Naturparks auf den Nebrodi-Bergen und der Gebirgskette Madonien. Die Insel hat den Notstand erklärt. In Kalabrien kam es zu ersten Todesopfern. Weil sie ihren Olivenhain retten wollten, verbrannten in Reggio Calabria eine Frau (†53) und ihr Neffe (†34). Es wird wegen Brandstiftung ermittelt. Immer wieder entfachen sich neue Feuer auf Sardinien. In den Abruzzen nahe der Hafenstadt Pescara lodern neue Brände auf. Italien ist alarmiert. Es werden Rekordtemperaturen von 45 Grad Celsius erwartet.
Auch die Türkei leidet. Präsident Erdogan (67) spricht von den schlimmsten Bränden der Geschichte seines Landes, die bereits acht Menschenleben forderten. Sechs Brände waren gestern noch nicht unter Kontrolle, besonders betroffen ist die westtürkische Provinz Mugla, wo Wind die Löscharbeiten erschwert.
Unwetter richtet Schäden im Tessin an
Wasser, das der Süden Europas händeringend braucht, richtet unterdessen im Tessin erneut Schäden an. Am Samstag regnete es vor allem im Locarnese, im Raum Bellinzona sowie im Bündner Calancatal in Strömen. Bäche schwollen an, traten über die Ufer und überschwemmten Strassen und Gebäude. Auch Hänge rutschten wieder. Vier Menschen mussten aus ihrem Haus in Lumino TI evakuiert werden, weil ein überfülltes Auffangbecken überlief. In Giubiasco TI wurde der Kindergarten überflutet und ein Erdrutsch begrub die Kantonsstrasse zwischen Buseno GR und Arvigo GR. Einzige gute Nachricht: Zu Wochenbeginn soll der Sommer auch in der Schweiz ein Comeback feiern!