Welt-AIDS-Tag
Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland gesunken

In Deutschland ist die Zahl der geschätzten HIV-Neuinfektionen im vergangenen Jahr gesunken. RKI vermutet weniger sexuelle Kontakte und Prophylaxemedikamente.
Publiziert: 01.12.2021 um 10:05 Uhr
Am 1. Dezember 2021 appelliert die WHO an Politik und Zivilgesellschaft, gemeinsam gegen die Ungleichheiten anzukämpfen, die Aids begünstigen, und all jene zu erreichen, die gegenwärtig diese unentbehrlichen Leistungen nicht erhalten.
Foto: DIPTENDU DUTTA

Im Jahr 2020 infizierten sich etwa 2000 Menschen neu mit HIV und damit rund 300 weniger als im Vorjahr, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Ende vergangenen Jahres stieg damit die Zahl der Infizierten insgesamt auf 91.400. Schätzungsweise 9500 wussten demnach nichts von ihrer Ansteckung.

Die Anzahl der geschätzten HIV-Neuinfektionen bei homosexuellen Männern lag im vergangenen Jahr bei etwa 1100, was einem Rückgang von 300 Neuinfektionen gegenüber dem Vorjahr entspricht. Etwa 370 Menschen infizierten sich 2020 beim intravenösen Drogenkonsum mit HIV, diese Zahl steigt seit etwa zehn Jahren auf niedrigem Niveau an. Etwa 530 Menschen steckten sich in Deutschland durch heterosexuelle Kontakte an.

HIV-Diagnosen werden oft erst Jahre nach der Infektion gestellt

Die Daten liefen laut RKI deshalb nur begrenzte Informationen zur aktuellen Ausbreitung von HIV in Deutschland. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen und die Gesamtzahl der Infizierten können nur mit Hilfe von Modellrechnungen abgeschätzt werden.

Der für 2020 geschätzte Rückgang von Neuinfektionen ist demnach vermutlich auf geringere Übertragungsrisiken durch die Einschränkung sexueller Kontakte während der Corona-Pandemie und auf die Verhinderung von Neuinfektionen durch die sogenannte Präexpositionsprophylaxe zurückzuführen. Dabei handelt es sich um Medikamente, die HIV-negative Menschen einnehmen können, um sich vor einer Ansteckung zu schützen. Laut RKI spielt aber auch eine verminderte Anzahl von Routinetestungen und damit der Wegfall von Diagnosen eine Rolle.

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Am 1. Dezember ist Welt-AIDS-Tag. Das erklärte Ziel ist, die Gesellschaft für die Risiken von HIV/AIDS zu sensibilisieren, den Vorurteilen entgegen zu treten und zu zeigen, dass alle miteinander leben können. Doch was ist AIDS eigentlich? Was ist der Unterschied zu HIV? Und wie steckt man sich eigentlich an?

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Wie das RKI weiter berichtete, erreichte Deutschland im vergangenen Jahr alle Vorgaben des von UNAIDS - dem gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen für HIV/AIDS - formulierten 90-90-90 Ziels. Bereits seit 2011 liegt der Anteil der antiretroviral therapierten HIV-Infektionen bei über 90 Prozent, von denen wiederum etwa 96 Prozent als erfolgreich therapiert gelten. Zusätzlich wurden 2020 in Deutschland nun erstmals auch etwa 90 Prozent der HIV-Infizierten diagnostiziert. (AFP)

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