Sie liebten sich – auch körperlich. Und das, bevor sie verheiratet waren. Genau das wurde einem Pärchen in Afghanistan zum Verhängnis. Sie wurden deshalb zu Tode gesteinigt, wie zwei Vertreter der Taliban-Regierung der Deutschen Presse-Agentur bestätigen.
Demnach hätten der Mann und die Frau, die aus dem Norden des Landes stammen, gestanden, dass sie bis zu drei Mal Sex miteinander hatten – unverheiratet. Das bedeutet in Afghanistan: Das Paar führte eine «illegale Beziehung».
Und genau deswegen habe es keine Zweifel daran gegeben, wie das Vergehen bestraft werden müsse. Die Strafe unter dem Taliban-Regime für Sex vor der Ehe: Tod durch Steinigung. Das Urteil wurde am Montag vollstreckt. Die Hinrichtung fand laut Medienberichten in aller Öffentlichkeit statt.
Taliban versprachen moderater zu sein
Seit die Taliban vergangenen August an die Macht kamen, steckt das Land in einer schweren humanitären Krise. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung muss nach Uno-Angaben diesen Winter hungern.
Die Islamisten hatten nach ihrer Machtübernahme angekündigt, insbesondere mit Blick auf die Rechte von Frauen moderater vorzugehen als während ihrer ersten Herrschaft von 1996 bis 2001. Berichte über Frauen, die an der Rückkehr an ihre Arbeitsplätze gehindert werden und Mädchen, die nicht zur Schule gehen können, schüren jedoch starke Zweifel an diesen Zusicherungen. (jmh/AFP)