Mehrere Vertreter der Taliban befinden sich seit Sonntag zu Gesprächen über die Lage in Afghanistan in Genf. Unter anderem ist auch ein Treffen mit einer Delegation des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) geplant. Departementsvorsteher ist der aktuelle Bundespräsident Ignazio Cassis.
Dies bestätigte eine Sprecherin der Schweizer Vertretung bei den Vereinten Nationen in Genf am Dienstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Anwesenheit der Taliban in der Schweiz bedeute weder eine Legitimierung noch eine Anerkennung der Taliban-Regierung in Afghanistan, betonte die Sprecherin.
NGO lud Taliban ein
Der Besuch der Taliban-Gruppe erfolgte auf Einladung der Nichtregierungsorganisation Geneva Call. Die Organisation setzt sich für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts ein und führt in diesem Zusammenhang auch mit bewaffneten Gruppen einen Dialog.
Laut dem Direktor von Geneva Call in Genf, Alain Délétroz, soll es bei den Gesprächen der Organisation mit den Taliban in Genf unter anderem um das afghanische Gesundheitssystem, den Zugang für Hilfsorganisationen und den Schutz der Menschenrechte gehen. Offenbar sind auch Gespräche mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und anderen Nichtregierungsorganisationen geplant, wie die Nachrichtenagentur AFP schreibt. (SDA/lha)