Ein russischer Feldwebel weigerte sich, seine Truppen in den Krieg in die Ukraine zu führen. Deswegen wurde er von tschetschenischen Kämpfern hingerichtet. Die Frau des getöteten Russen zieht nun in den Krieg – aber nicht für Russland.
Die Witwe, die anonym bleiben will, hat sich einer Legion namens «Freiheit für Russland» angeschlossen, wie sie der britischen «Times» berichtet.
Die Kämpfergruppe bestehe aus Russen und Weissrussen, die sich nach Putins Invasion auf die Seite der Ukraine geschlagen haben. Seither kämpfen sie gegen ihre eigenen Landsleute.
«Putin-Regime muss gestürzt werden»
In einem Video der Anti-Putin-Legion erklärt die Frau des getöteten Feldwebels: «Wir alle müssen den Krieg gemeinsam beenden und Russland wahre Freiheit bringen. Das Putin-Regime muss gestürzt werden. Hört auf, den Tyrannen zu tolerieren.» Danach fordert sie andere Russinnen und Russen dazu auf, ebenfalls in die Legion «Freiheit für Russland» einzutreten.
Laut eigenen Angaben reiste sie im Mai in die Ukraine, kurz nachdem ihr Mann wegen «Ungehorsams» getötet wurde. In der Legion erhielt sie den Namen «Erste», weil sie sich als erste Frau den für die Ukraine kämpfenden Russen anschloss.
«Wenn ihr Putins Regime hasst, schliesst euch uns an»
Die «Freiheit für Russland» besteht grösstenteils aus russischen Soldaten, die von Ukrainern gefangen genommen wurden. Als sie in Kriegsgefangenschaft gut behandelt und über die wahren Hintergründe des Krieges aufgeklärt wurden, waren sie angeblich bereit, die Seite zu wechseln. Überprüfen lassen sich solche Informationen nicht.
Der Legion hat sich unter anderem auch der ehemalige Gazprom-Manager Igor Wolobuew (50) angeschlossen. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine beschloss er ebenfalls, die Ukraine zu unterstützen. Für die jungen russischen Männer hat er eine Botschaft: «Jungs aus Russland - wenn ihr Putins Regime hasst und wollt, dass Russland ein freies, demokratisches Land wird, schliesst euch uns an.» (obf)