Mitten in der Nacht eilt die Freiwillige Feuerwehr aus dem süddeutschen Weinheim zu einem brennenden Mehrfamilienhaus an der Landesgrenze zu Hessen. Wie üblich mit Blaulicht und Sirene – zum Leidwesen der Anwohner.
Schon in den frühen Morgenstunden rücken die Feuerwehrleute am Sonntag aus. Innerhalb weniger Minuten sind sie am Einsatzort. Ein älteres Ehepaar und eine Familie mit Kleinkind haben sich bereits selbst aus dem Haus gerettet.
Dank effizienter Löscharbeiten haben die Einsatzkräfte den Brand bis zum Morgen unter Kontrolle. Doch dann folgt die grosse Nachbarschafts-Posse. Denn: Zahlreiche Anwohner reichen anonym Beschwerde wegen Ruhestörung ein und werfen der Feuerwehr ein «rücksichtsloses Verhalten» vor – wegen des Blaulichts und der Sirene am Sonntagmorgen. Das berichtet der Nachrichtensender RNF.
«Es ist eine Dummheit, wo einem die Worte fehlen»
Ein Mitglied der ehrenamtlichen Einsatzkräfte aus Weinheim, Ralf Mittelbach, kann die Reaktionen nicht nachvollziehen. Sein Unverständnis zeigt er in den sozialen Medien, wo er seinem Ärger freien Lauf lässt. Damit erregt er viel Aufmerksamkeit in der Region und erhält gleichzeitig viel Unterstützung. Sein Post wird mehr als 2000 Mal geteilt.
Auch der Besitzer des abgebrannten Hauses findet das Verhalten der Anwohner empörend. «Es ist eine Dummheit, wo einem die Worte fehlen. Das ist unglaublich.», sagt er im Gespräch mit RNF. Seine Tochter ist mit ihrem Lebensgefährten und ihrem Kind mit einem Schrecken davongekommen. (gs)