Weil die Männer fehlen
Jetzt schickt Putin sogar Knast-Frauen an die Front

Russland fehlt es im Ukraine-Krieg an Männern – deshalb sollen nun inhaftierte Frauen an der Front zum Einsatz kommen. Russland soll bereits 100 Frauen ins Kriegsgebiet nach Donezk geschickt haben.
Publiziert: 14.03.2023 um 21:01 Uhr
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An der Frontlinie in der Ukraine kommt es täglich zu tödlichen Kämpfen. Russland verliert eine hohe Anzahl an Männern.
Foto: Anadolu Agency via Getty Images

Um keine zweite Mobilisierungswelle auszurufen, liess der russische Präsident Wladimir Putin (70) das Alter der Wehrpflichtigen anheben. Trotzdem braucht Russland für den Ukraine-Krieg mehr Soldaten. Jetzt sollen laut dem ukrainischen Generalstab auch Frauen aus dem Gefängnis auf dem Schlachtfeld landen. Der Grund: Den Russen gehen die Männer aus.

Wegen des «grossen Personalverlusts im Krieg» wurden «alternative Quellen für die Aufstockung von Personal» gesucht, heisst es im Bericht des Generalstabs. Dafür seien in einem Extrazug Gefangene an die Front nach Donezk gebracht worden. Aussergewöhnlich: In einem der Waggons sollen ausschliesslich Frauen gewesen sein.

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Menschenrechtsaktivistin Olga Romanowa (56) von der Organisation «Russland hinter Gittern» bestätigt dem investigativen Nachrichtenportal «Important Stories» derartige Berichte. Laut ihr wurden gefangene Frauen aus südrussischen Kolonien entführt. «Ich kenne das genaue Gebiet nicht, aber sie arbeiteten in Kuschtschewskaja», erklärte sie. Dabei handelt es sich um ein Gebiet in Krasnodar. Laut Romanowa wurden etwa 100 Gefangene an die Front gebracht.

Auch Gefangene in besetzten Gebieten rekrutiert

Bereits im Februar behauptete der ukrainische Generalstab, Russland versuche, «verurteilte Frauen für die Teilnahme an Feindseligkeiten zu gewinnen». Laut Aussagen der Armee seien damals 50 Frauen aus der besetzten ukrainischen Stadt Snischne rekrutiert und zur Ausbildung nach Russland geschickt worden. Später sollten diese Frauen wieder in die Ukraine zurückkehren und auf Seiten der russischen Armee kämpfen.

Unklar ist, welche Funktion die Frauen im Kriegsgebiet haben. Im Dezember sollen laut dem Abgeordneten Wjatscheslaw Wegner Frauen in Strafkolonien darum gebeten haben, als Ärztinnen oder Krankenschwestern an der Front helfen zu dürfen. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin (61) soll dieser Bitte laut eigenem Telegram-Post zugestimmt haben – betonte aber, dass die Frauen auch als Scharfschützinnen zum Einsatz kommen könnten. Der ukrainische Bericht deutet nun eher auf einen militärischen Einsatz hin. (jwg)

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