Darum gehts
- US-Behörden geben fehlerhafte Abschiebung zu
- Trump-Regierung schob Menschen trotz laufender Rechtsstreite ab
- Garcia lebte mit Frau und fünfjähriger Tochter im US-Bundesstaat Maryland
Die US-Behörden haben die fehlerhafte Abschiebung eines Mannes nach El Salvador eingeräumt. Regierungsanwälte erklärten, der in den USA lebende Salvadorianer Kilmar Abrego Garcia (29) sei im März aufgrund eines «Verwaltungsfehlers» mit Hunderten mutmasslichen Kriminellen in seine Heimat gebracht und dort in einem berüchtigten Knast inhaftiert worden. US-Gerichte hätten nun keine Möglichkeit, seine Freilassung zu erwirken.
Die US-Regierung von Präsident Donald Trump (78) hatte ungeachtet eines laufenden Rechtsstreits mehrfach Menschen nach El Salvador abgeschoben. Die Begründung lautete, sie seien «gefährliche Kriminelle», «Mörder» und «Vergewaltiger».
Zu «Terrororganisationen» erklärt
In dem nun beanstandeten Fall hielt das Weisse Haus am Dienstag an der Darstellung fest, Garcia sei «Anführer der brutalen MS-13-Bande» aus dem zentralamerikanischen Land gewesen.
Trump hatte diese und andere lateinamerikanische Gruppen nach seinem Amtsantritt im Januar zu «Terrororganisationen» erklärt.
Klage eingereicht
Garcia war bereits 2019 beschuldigt worden, Bandenmitglied von MS-13 zu sein, er war jedoch nie verurteilt worden. Ein US-Richter hatte seine Abschiebung zudem mit der Begründung abgelehnt, ihm drohe in seiner Heimat Gefahr für Leib und Leben.
US-Medien zufolge lebte er im US-Bundesstaat Maryland mit seiner Frau Jennifer Vasquez Sura und seiner fünfjährigen Tochter. Sura reichte vergangene Woche gemeinsam mit ihren Anwälten Klage beim US-Bezirksgericht in Maryland ein, in der sie die Ministerin für Innere Sicherheit, Kristi Noem (53), aufforderte, seine Rückkehr in die USA sicherzustellen. Auch der Vater selbst hat die zuständige Behörde verklagt.