Wegen Herden-Immunität
Südafrika schafft Corona-Massnahmen weitgehend ab

Aufatmen in Südafrika. Die Regierung schafft die Corona-Massnahmen zum grossen Teil ab.
Publiziert: 01.02.2022 um 10:30 Uhr
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In Südafrika breitete sich Omikron blitzschnell aus. Inzwischen hatten rund 70 Prozent eine Infektion.
Foto: keystone-sda.ch

Südafrika hat angesichts einer mittlerweile abgeebbten vierten Infektionswelle die meisten seiner Corona-Massnahmen abgeschafft.

Die Schulen kehren ohne die bisherige Distanzregel zurück zum normalen Unterricht. Zudem müssen positiv getestete Personen ohne Symptome nach dem Beschluss der Regierung vom späten Montagabend künftig nicht mehr in Quarantäne. Für solche mit Symptomen wurde die Dauer der Isolierung von zehn Tagen auf sieben Tage verkürzt.

Wer Infizierten nahegekommen ist, muss nach diesen neuen Beschlüssen zudem nur noch in Quarantäne, falls Symptome auftreten. Weiterhin Bestand haben jedoch die Maskenpflicht und allgemeine Hygieneregeln.

Eher milder Krankheitsverlauf der Coronavirus-Variante Omikron

Begründet wurden die Lockerungen mit Studien, wonach in Südafrika rund 70 Prozent der Bevölkerung bereits eine Infektion hatten. Am Montag wurden in dem Kap-Staat mit seinen knapp 60 Millionen Einwohnern nur noch 1366 Neuinfektionen gemeldet.

Erste Erkenntnisse deuteten zudem auf einen eher milden Krankheitsverlauf der Coronavirus-Variante Omikron im Vergleich zur Delta-Variante hin. Südafrika befindet sich nun auf der niedrigsten Stufe eines fünfstelligen Alarmsystems. Forderungen nach seiner gänzlichen Abschaffung haben sich in den vergangenen Wochen gemehrt.

Wirtschaft durch Corona schwer getroffen

Südafrika gilt mit mehr als 3,6 Millionen registrierten Infektionen sowie gut 95'000 Toten seit dem Ausbruch der Pandemie als das zahlenmässig am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land auf dem afrikanischen Kontinent.

Auch die Wirtschaft des Kap-Staates ist schwer getroffen: Die Arbeitslosenquote lag Ende vergangenen Jahres bei offiziell 34,9 Prozent. Nimmt man diejenigen hinzu, die die Suche nach einem Arbeitsplatz aufgegeben haben, liegt sie sogar bei 44,6 Prozent.

Unter den mittlerweile weitgehend aufgehobenen Reisebeschränkungen vieler Länder ist vor allem der wichtige Tourismussektor betroffen, der in Südafrika knapp zehn Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt und Hunderttausende Jobs sichert. (SDA)

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