«Ukraine versucht, Verwirrung zu stiften»
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Militär-Experte Marcel Berni:«Ukraine versucht, Verwirrung zu stiften»

Wagner-Truppen geraten in den «Fleischwolf»
Haben die Ukrainer in Bachmut plötzlich die Oberhand?

Zwei Kilometer weit sollen die Ukrainer die Russen in Bachmut zurückgedrängt haben, Wagner-Chef Prigoschin beschreibt die Situation als verheerend. Erobern die Ukrainer nun Bachmut zurück?
Publiziert: 11.05.2023 um 16:35 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2023 um 17:47 Uhr
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Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin warnt davor, dass seine Männer in Bachmut in eine bedrohliche Lage kommen.
Foto: Jewgeni Prigoschin / Telegram
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Chiara SchlenzAusland-Redaktorin

Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin (64) hat Angst – so wirkt es zumindest in seiner neuesten Videobotschaft, die er auf Telegram publizierte. Seine Truppen befinden sich noch immer in der hart umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut, die in den letzten Monaten den Spitznamen «Fleischwolf» erhalten hat.

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Über Wochen wirkte es so, als ob die Russen die Oberhand in Bachmut hätten. Ukrainische Truppen wurden zurückgedrängt, die russische Armee machte grosse Fortschritte in der Gegend.

Nun scheint sich das Blatt aber zu wenden: Das ukrainische Militär hat bei den Kämpfen um den Brennpunkt an der Ostfront nach eigenen Angaben eine ganze Brigade der russischen Invasionstruppen in die Flucht geschlagen. Die 72. motorisierte Schützenbrigade der russischen Armee habe ihre Stellungen am südwestlichen Stadtrand von Bachmut aufgegeben, teilte die 3. Sturmbrigade des ukrainischen Militärs am Mittwoch mit.

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Wagner hat mindestens 500 Mann verloren

Schon am Dienstag warnte Prigoschin in seiner Videobotschaft: «Der Fleischwolf dreht sich jetzt in die umgekehrte Richtung!» Damit bestätigt der Wagner-Chef, was die Meldung des ukrainischen Militärs erahnen lässt. «Unsere Armee ist auf der Flucht», gibt er zu. Drei Quadratkilometer habe die Brigade geräumt, «etwa 500 Mann» habe die Wagner-Gruppe dabei verloren.

Allzu euphorisch können sich die ukrainischen Truppen vor Ort in Bachmut aber nicht geben. Denn der erfolgreiche Gegenangriff ändert vorerst nichts an der Lage in der Stadt selbst, wie Karten von «War Mapper» zeigen. Noch immer befindet sich Bachmut schätzungsweise zu mehr als 90 Prozent in russischer Hand. Trotzdem vermuten einige Beobachter dahinter den Beginn der Gegenoffensive.

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Vorbereitung für Gegenoffensive

Der dänische Ex-Marineoffizier Klaus Eriksen, welcher den Krieg in der Ukraine genau verfolgt, meint auf Twitter: «Ich halte es für unwahrscheinlich, dass es sich bei dieser Operation um die Grossoffensive handelt. Wahrscheinlicher ist es, dass die ukrainischen Truppen den Wagner-Söldnern im Süden in die Flanke stossen wollten. Ich glaube eher an eine formgebende Operation, um die Russen vor der Gegenoffensive zu beschäftigen.»

Zudem könnten die Ukrainer durch ihre Gebietsgewinne rund um Bachmut wichtige Versorgungslinien der Russen abschneiden. Für die Wagner-Truppe in Bachmut ein grosses Problem: Schon seit Wochen beschwert sich Boss Prigoschin über fehlende Munition und schlechte Waffen. Vieles deutet also auf eine intensive Vorbereitungsphase für die Gegenoffensive hin.

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