Vor dem Spital Ospedale Domenico Cotugno in Neapel (I) stauen sich Autos und Krankenwagen. In den Fahrzeugen sitzen Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind. Sie bekommen teils kaum Luft, leiden unter akuter Atemnot. Doch das Spital hat keine freien Betten mehr – und greift zu einer verzweifelten, aber womöglich lebensrettenden Massnahme. Corona-Patienten werden in ihren Autos mit Sauerstoff versorgt.
Es sind Bilder, die an die Überlastung der italienischen Spitäler im Frühjahr erinnern. In Neapel werden in der Not nun Voruntersuchungen in den Krankenwagen gemacht, die zwischen den wartenden Autos stehen. Sobald klar ist, wie man den Patienten am besten helfen kann, wird bestmöglich agiert.
«Personal strengt sich übermenschlich an, aber wir sind am Limit»
Sauerstoffflaschen werden nach draussen getragen. Pfleger in Schutzanzügen schliessen Menschen mit Atemnot in ihren eigenen Autos an Geräte an. Über die heruntergelassene Fensterscheibe. Die Menschen warten laut italienischen Medien teils Stunden und gar über Nacht in der Schlange. Ein Spitalbett kann man dennoch nicht anbieten.
Die Betten-Kapazitäten des Spitals wurden zwar erweitert, dennoch reicht es nicht. Maurizio Di Mauro, der Direktor des Spitals, appelliert laut rainews.it: «Wir tun das Unmögliche, indem wir den Kranken in den Autos und in Krankenwagen in der Schlange helfen. Das Personal strengt sich übermenschlich an, aber wir sind am Limit.»
Direktor bittet, sich an Corona-Massnahmen zu halten
Er bittet die Menschen inständig, sich an die Corona-Massnahmen zu halten. Der Sauerstoff-Drive-In könne nicht die Lösung sein. Der Direktor fordert: «Rufen Sie zuerst die Hausärzte an, bevor Sie kommen. Helfen Sie uns.» (euc)
Wie viele Corona-Neuinfektionen gibt es in der Schweiz? Die täglichen Fallzahlen des BAG gibt es laufend im Statistik-Ticker auf BLICK.
Wie viele Corona-Neuinfektionen gibt es in der Schweiz? Die täglichen Fallzahlen des BAG gibt es laufend im Statistik-Ticker auf BLICK.