Spitäler in Neapel sind voll
Corona-Patienten erhalten Sauerstoff in ihren Autos

Einige Spitäler in Italien sind erneut überlastet. Doch trotz ausgeschöpfter Betten-Kapazität versucht ein Spital in Neapel verzweifelt, jeden zu retten. Covid-Patienten werden nun vor dem Krankenhaus in ihren Autos mit Sauerstoff behandelt – über das Fenster.
Publiziert: 11.11.2020 um 12:02 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2020 um 12:22 Uhr
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Im Ospedale Domenico Cotugno in Neapel sind die Betten für Corona-Patienten voll. Das Personal greift zu einer womöglich lebensrettenden Alternative.
Foto: DUKAS

Vor dem Spital Ospedale Domenico Cotugno in Neapel (I) stauen sich Autos und Krankenwagen. In den Fahrzeugen sitzen Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind. Sie bekommen teils kaum Luft, leiden unter akuter Atemnot. Doch das Spital hat keine freien Betten mehr – und greift zu einer verzweifelten, aber womöglich lebensrettenden Massnahme. Corona-Patienten werden in ihren Autos mit Sauerstoff versorgt.

Es sind Bilder, die an die Überlastung der italienischen Spitäler im Frühjahr erinnern. In Neapel werden in der Not nun Voruntersuchungen in den Krankenwagen gemacht, die zwischen den wartenden Autos stehen. Sobald klar ist, wie man den Patienten am besten helfen kann, wird bestmöglich agiert.

«Personal strengt sich übermenschlich an, aber wir sind am Limit»

Sauerstoffflaschen werden nach draussen getragen. Pfleger in Schutzanzügen schliessen Menschen mit Atemnot in ihren eigenen Autos an Geräte an. Über die heruntergelassene Fensterscheibe. Die Menschen warten laut italienischen Medien teils Stunden und gar über Nacht in der Schlange. Ein Spitalbett kann man dennoch nicht anbieten.

Die Betten-Kapazitäten des Spitals wurden zwar erweitert, dennoch reicht es nicht. Maurizio Di Mauro, der Direktor des Spitals, appelliert laut rainews.it: «Wir tun das Unmögliche, indem wir den Kranken in den Autos und in Krankenwagen in der Schlange helfen. Das Personal strengt sich übermenschlich an, aber wir sind am Limit.»

Direktor bittet, sich an Corona-Massnahmen zu halten

Er bittet die Menschen inständig, sich an die Corona-Massnahmen zu halten. Der Sauerstoff-Drive-In könne nicht die Lösung sein. Der Direktor fordert: «Rufen Sie zuerst die Hausärzte an, bevor Sie kommen. Helfen Sie uns.» (euc)

Corona-Fälle in der Schweiz

Wie viele Corona-Neuinfektionen gibt es in der Schweiz? Die täglichen Fallzahlen des BAG gibt es laufend im Statistik-Ticker auf BLICK.

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