Vor 2024 geht gar nichts
Deutschland kann Ukraine gar keine Leopard-Panzer liefern

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall könnte frühestens im Jahr 2024 instandgesetzte Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 an die Ukraine liefern.
Publiziert: 15.01.2023 um 02:35 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2023 um 08:59 Uhr
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Die Diskussion um die Lieferung deutscher Leopardpanzer an die Ukraine ist in vollem Gange.
Foto: Getty Images

Deutschland diskutiert, der Ukraine Panzer zu senden. Doch das geht aktuell gar nicht. «Selbst wenn morgen die Entscheidung fällt, dass wir unsere Leopardpanzer nach Kiew schicken dürfen, dauert die Lieferung bis Anfang nächsten Jahres», sagte Rheinmetall-Vorstandsvorsitzender Armin Papperger der «Bild am Sonntag».

Diese deutschen Superpanzer erwartet die Ukraine
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Leopard-2 Kampfpanzer:Diese deutschen Superpanzer erwartet die Ukraine

Der Rüstungskonzern verfügt laut Papperger noch über 22 Fahrzeuge vom Typ Leopard 2 und über 88 Fahrzeuge vom Typ Leopard 1. «Doch diese Panzer können wir nicht ohne Auftrag instand setzen, da die Kosten bei mehreren Hundert Millionen Euro liegen. Das kann Rheinmetall nicht vorfinanzieren», sagte Papperger der Zeitung.

Reparatur dauert ein Jahr

Die Reparatur der ausgemusterten Kampfpanzer dauere «ein knappes Jahr», führte Papperger fort. «Die Fahrzeuge werden nicht nur neu lackiert, sondern müssen für einen Kriegseinsatz umgebaut werden.» Die Panzer würden «komplett auseinandergenommen und dann wieder neu aufgebaut.»

Der Leopard könne im Krieg eine entscheidende Rolle spielen, sagte der Konzernchef: «Mit Kampfpanzern kann eine Armee die feindlichen Linien durchbrechen und einen längeren Stellungskrieg beenden. Mit dem Leopard können die Soldaten zig Kilometer am Stück vorrücken.»

Grossbritannien sagt zu

Die Ukraine fordert schon seit längerem die Lieferung von Leopardpanzern. Die Debatte nahm in dieser Woche Fahrt auf, weil der polnische Präsident Andrzej Duda erklärte, sein Land sei im Rahmen einer internationalen Koalition dazu bereit. Dafür wäre allerdings eine Genehmigung vom Herstellerland Deutschland nötig.

Am Samstag schliesslich kündigte Grossbritannien als erstes Land die Lieferung schwerer Kampfpanzer an Kiew an. Die Bereitstellung der Panzer vom Typ Challenger 2 sowie zusätzlicher Artilleriesysteme solle der ukrainischen Armee dabei helfen, «die russischen Truppen zurückzudrängen», sagte Grossbritanniens Premierminister Rishi Sunak. Durch die britische Zusage wächst der Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), ebenfalls Kampfpanzer in die Ukraine zu schicken. (SDA/euc)

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