Ein Bär sorgt am Freitagmorgen in der japanischen Stadt Sapporo für Unruhe. Erstmals gesichtet wird das Tier bereits um 3.30 Uhr, schreibt «Washington Post».
Videoaufnahmen zeigen, wie das Tier zuerst durch ein Wohnquartier rennt, die Strasse überquert und dann zum Flughafen einer Militärbasis stürmt.
Vier Menschen verletzt
Dort angekommen, steigt der Bär über den Zaun und gelangt so in den Flughafen. Sicherheitskräfte vor Ort versuchen sofort, das Tier zu bändigen. Dabei werden vier Menschen verletzt.
Bei der Jagd auf den Bären kommen zwei Hubschrauber sowie örtliche Jäger zum Einsatz. Gegen 11 Uhr ist alles vorbei: Das Tier wird mit Schüssen getötet.
In der Zwischenzeit mussten acht Flüge gestrichen sowie zehn Schulen vorübergehend geschlossen werden, berichtet der japanische Fernsehsender «NHK».
Bären weiten ihren Lebensraum ins Vorgebirge aus
Die Begegnungen zwischen Tier und Mensch haben in Japan in den letzten Jahren stark zugenommen. Experten zufolge bestehe in den Bergen ein Mangel an Eicheln, was die Tiere dazu veranlasst, in den Städten auf Nahrungssuche zu gehen.
Doch es gibt noch einen anderen Grund, warum die Bären sich vermehrt in Flachland aufhalten und ihren Weg in die Städte finden, schreibt «Washington Post»: Nach und nach nehme die ländliche Bevölkerung Japans ab.
So hätten Menschen das Ackerland in den Vorgebirgen aufgeben, das einst die Pufferzone zwischen den Bergen und dem Flachland bildete – jetzt leben keine Menschen, dafür aber immer mehr Bären dort. (une)