Kiew spricht seit Kriegsbeginn über Opferzahlen auf russischer Seite. Über Verluste der eigenen Streitkräfte schweigt die Ukraine. Es werde eine «schreckliche Zahl» sein, sagte der ukrainische Botschafter in Grossbritannien, Wadym Prystajko (53), dem «Daily Express». Doch «unsere Politik war von Anfang an, nicht über Verluste zu sprechen», so der Botschafter.
Der ehemalige Aussenminister der Ukraine äussert Verachtung für den Kriegsgegner, der die eigenen Truppen geringschätze. «Hier unterscheiden wir uns von den Russen. Jedes ukrainische Leben ist für uns kostbar. Der russischen Elite scheint es egal zu sein, wie viele ihrer Soldaten getötet werden.»
Von Friedensverhandlungen hält Botschafter Prystajko nichts. Notfalls kämpfe man bis zum letzten Mann. «Wir können nicht mit Leuten verhandeln, die gekommen sind, um unser Volk zu töten und unsere Nation zu zerstören. Für uns lautet der Beschluss, dass die Russen aus unserem Land verschwinden müssen. Also müssen wir bis zum Allerletzten von ihnen kämpfen – oder leider auch bis zum Letzten von uns.»
Video zeigt «wahre Hölle» an der Front
Das ukrainische Verteidigungsministerium veröffentlicht die aktuellen Verlustzahlen der russischen Armee jeden Tag, über die eigenen Opferzahlen herrscht Stillschweigen. Die Verluste auf russischer Seite gibt Kiew derzeit mit mehr als 175'000 an. Westlichen Militärexperten zufolge habe die Ukraine im ersten Kriegsjahr rund 120'000 tote und verletzte Soldaten zu beklagen, wie die «Washington Post» im März berichtete.
Auf das totgeschwiegene Grauen an der Front wirft jetzt ein dramatisches Video ein Schlaglicht. Es zeigt ukrainische Fallschirmjäger, die einen verwundeten Soldaten in Marinka während eines Gefechts bergen.
Die 83 Sekunden zeigen die «wahre Hölle», kommentiert das osteuropäische Newsportal «Nexta» dazu. (kes)