Ukrainer finden angeblich verstörende Aufnahme auf Soldatenhandy
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«Schiesst auf alle Autos!»:Ukrainer finden angeblich verstörende Aufnahme auf Soldatenhandy

Video auf russischem Handy soll Kriegsverbrechen belegen
«Erschiesst alle Zivilisten»

Brutale Befehle an der Front: Ukrainische Streitkräfte wollen schockierende Anweisungen auf einem russischem Soldatenhandy entdeckt haben. Zivilisten sollen erschossen und gefoltert werden.
Publiziert: 03.01.2025 um 19:19 Uhr
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Aktualisiert: 05.01.2025 um 15:36 Uhr
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Der Screenshot aus dem Video soll den russischen Soldaten beim Geben von Befehlen zeigen.
Foto: Ukrainische Armee

Auf einen Blick

  • Russische Soldaten angeblich angewiesen, Zivilisten zu erschiessen und zu foltern
  • Beweismaterial auf Telefon eines russischen Soldaten entdeckt
  • Ukraine wirft russischen Soldaten weitere Kriegsverbrechen vor
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Denis MolnarJournalist

Ermittlungen der 3. Angriffsbrigade sollen zeigen, dass russische Soldaten ihre Kameraden an der Front anweisen, Zivilisten zu erschiessen und zu foltern. Ukrainische Streitkräfte wollen dafür Beweise auf einem Telefon eines russischen Soldaten entdeckt haben. Auf dem Gerät seien Videos gefunden worden, auf denen ein Soldat namens «Rudik» den Befehl erteilt: «Wer mich hört, das ist ein Befehl: Räumt die Bewohner aus, räumt sie aus.» Laut «Kyiv Post» ist mit «sie ausräumen» erschiessen gemeint.

In einem weiteren Funkspruch soll zu hören sein, wie ein weiterer Soldat angewiesen wird, «auf alle zivilen Autos» zu schiessen, «die lokale Bevölkerung» zu fesseln und sie «in den Keller» zu schmeissen. Die Aufnahmen sollen von einem Vorrücken der russischen Truppen bei Newske in der Region Luhansk stammen. Zudem soll aus den Aufnahmen hervorgehen, dass die Einnahme von Newske verkündet wurde, bevor diese Tatsache war.

Beweismaterial für Kriegsverbrechen

Der Befehlsgeber soll kein Unbekannter sein, wie die «Kyiv Post» weiter berichtet. Er soll für mehrere Verbrechen vor Gericht gestanden haben. Seine Familie habe jedoch seit mehreren Monaten nichts mehr von ihm gehört. Auch die Einheit, wo er stationiert gewesen sei, vermisst ihn demnach seit Oktober 2024.

Geht es nach der ukrainischen Brigade, könnte das gesammelte Material als Beweis für Kriegsverbrechen, die von russischen Streitkräften auf fremdem Boden begangen wurden, vor internationalen Gerichten dienen. Erst im vergangenen November berichtete die ukrainische Staatsanwaltschaft, dass russische Streitkräfte erneut gegen das humanitäre Völkerrecht verstossen hatten, als sie in Toretsk in der Region Donezk zwei Zivilisten töteten und einen weiteren Einheimischen verletzten.

«Die Besetzer eröffneten absichtlich das Feuer auf sie, wodurch zwei Frauen aus der Umgebung auf der Stelle getötet wurden. Ein Mann in der Nähe wurde an Schulter und Schlüsselbein verletzt», hiess es im Bericht der Staatsanwaltschaft. Die UNO hat gegen Russland bereits mehrfach schwere Vorwürfe wegen Kriegsverbrechen erhoben. Dazu zählen Folter, vorsätzliche Tötung, sexuelle Gewalt und Verschleppung von Kindern.

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