Als Präsident Joe Biden (78) am Dienstag das Weisse Haus verlässt, um eine Dienstreise nach Pennsylvania anzutreten, erwarten ihn schon die Reporter. Auf seinem Weg beantwortet er fix ein paar Fragen. Doch: Das Video des Kurz-Interviews löst im Netz nun wilde Spekulationen aus.
Der Grund: In Sekunde 11 des Videos scheint es, als ob der Präsident mit seiner Hand durch ein Mikrofon hindurch greift. Deshalb vermuten einige Personen, dass das Video mit Hilfe von visuellen Videoeffekten bearbeitet oder gar vor einem Green-Screen aufgenommen wurde. Ein empörter Amerikaner schreibt unter das Video: «Alles was sie tun, ist inszeniert und gefälscht.»
Als Green-Screen wird der grüne Hintergrund bezeichnet, den man verwendet, wenn im Nachgang an eine Produktion noch Bilder oder eine Landschaft hinter eine Person eingefügt werden sollen.
Ist das Video eine Inszenierung?
Unter dem Video, das von «The Huff» auf Twitter gepostet wurde, wird rege diskutiert. Die konservative Online-Zeitung «Conservatives Daily» kommentiert: «Biden war entweder auf vor einem Green-Screen oder diese Mikrofone wurden in das Video geschnitten.»
Der ehemalige Baseball-Spieler und Trump-Unterstützer Aubrey Huff fügte hinzu: «Es ist alles eine grosse Produktion...und so viele von euch fallen darauf herein. Wacht auf!»
«Mikrofone wurden in das Video geschnitten»
Andere widersprechen den Spekulationen. Das sei bestimmt nur eine optische Täuschung, schreibt ein Twitter-Nutzer. Eine Frau ist sich sicher, die Lösung gefunden zu haben. «Es hat mit den Winkeln und der Linsenverzerrung der Kamera zu tun», schreibt sie.
Ein Mann versucht in der Diskussion zu vermitteln. «Lassen wir uns nicht zu Verschwörungstheorien hinreissen», appelliert er an die Menschen.
Zweites Video bringt Licht ins Dunkle
Die Auflösung zum Video ist technisch – aber auch logisch. Das amerikanische Online-Magazin «Newsweek» hat sich das Ganze genauer angeschaut und hat den Fehler gefunden. In einem zweiten Video, dass aus einem anderen Perspektive gefilmt wurde, taucht die optische Täuschung nicht auf. Diese wurde also tatsächlich durch den Kamerawinkel des ersten Videos verursacht.
Die Green-Screen-Behauptung sei auch aus einem weiteren Grund unsinnig, schreibt das Magazin. Man nutze diesen, um in der Videobearbeitung Bilder hinter eine Person einzufügen. Im Video befände sich das Mikrofon aber vor Bidens Hand. Die Behauptung, Biden habe das Video gefälscht, sei also falsch. (aua)