Vertriebener bolivianischer Ex-Präsident bombardiert sie mit Anrufen
Evo Morales (60) sehnt sich nach seiner Geliebten (19)

In Bolivien wird der vertriebene Staatstyrann Evo Morales wegen Verführung von Minderjährigen angeklagt. Das kümmert ihn nicht. Nach wie vor turtelt er aus dem Exil mit seiner jugendlichen Freundin.
Publiziert: 01.09.2020 um 16:01 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2020 um 16:08 Uhr
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Sie sollen ein Paar sein: Evo Morales und Noemí M.C.
Foto: Twitter

Gegen den ehemaligen bolivianischen Staatschef Evo Morales (60) ist in Bolivien eine Klage wegen Verführung Minderjähriger und Menschenhandel eingereicht worden. Morales hatte eine Liebesbeziehung zu der damals 14-jährigen Noemí M.C. aufgebaut, die mit 15 Jahren von ihm schwanger wurde und mit 16 ein Kind zur Welt gebracht haben soll.

Auch nach seiner Flucht aus seinem eigenen Land scheint Morales von seiner heute 19 Jahre alten Geliebten nicht lassen zu können. Laut einem Geheimbericht der Polizei, den «okdiario.com» veröffentlicht hat, rief Morales die junge Frau zwischen dem 4. März und dem 7. Juli dieses Jahres aus seinem Exil ganze 348 Mal an, ohne dass sie den Anruf entgegennahm.

Geliebte festgenommen

Das hatte die bolivianische Polizei herausgefunden, als sie in Cochabamba einen schwarzen Nissan mit gefälschten Nummernschildern stoppte. Darin sassen Noemí M.C., ihre Schwester sowie eine dritte Person. Als die Polizei das Trio vorübergehend festnahm, schrieb Noemí M.C. per Whatsapp an Morales: «Wir sind im FELCC-Hauptquartier in Quintanilla inhaftiert.» Die FELCC ist eine Sondereinheit der Polizei.

Die polizeilichen Ermittlungen ergaben weiter, dass der Teenager mehrmals nach Mexiko und Argentinien gereist war, um Morales jeweils über mehrere Tage in dessen Exil zu besuchen.

Im Ermittlungsdossier enthalten ist auch ein Video, das Noemí M.C. Morales geschickt hat. Darauf spricht sie über ihr Jubiläum als Paar: «Ich wünsche dir alles Gute zum Jahrestag. Nächsten Monat werden wir zusammen sein. Es war eine Reise von fünf gemeinsamen Jahren. Ich bin sehr glücklich, dich zu haben. Ich liebe dich sehr.»

Suche nach weiteren Beweisen

Inzwischen sammelt das Ministerium weitere Beweise, um gegen Morales vorgehen zu können. Auch sucht es nach weiteren Jugendlichen: Laut «unitel.tv» soll es über zehn Missbrauchsopfer geben, die zur angeblichen Tatzeit zwischen 12 und 14 Jahre alt waren. Bestätigt wurde diese Meldung aber nirgends.

In einem Radiointerview hatte sich Morales indirekt zum Fall geäussert. «Ich bin mit der Instrumentalisierung von Partnerinnen in politischen Angelegenheiten nicht einverstanden», sagt er. Ihm zufolge zielen die Prozesse darauf ab, die linke MAS-Partei, deren Vorsitzender er immer noch ist, zu spalten.

Morales im Exil

Der 60 Jahre alte Morales lebt derzeit im Exil in Argentinien, nachdem er im November 2019 unter dem Druck des Militärs zurückgetreten war. Die Opposition und internationale Wahlbeobachter warfen dem ersten indigenen Staatschef des südamerikanischen Landes Betrug bei der Präsidentenwahl vor.

Derzeit führt eine Interimsregierung in Bolivien die Amtsgeschäfte. Morales wurde bereits wegen Terrorismus und Finanzierung terroristischer Aktivitäten angeklagt. (gf)

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