Die deutsche Ärztin Carola Javid-Kistel ist Verschwörungstheoretikerin durch und durch. An Corona und die Pandemie glaubt sie nicht. Und natürlich ist sie auch Impfgegnerin.
Aber damit nicht genug: Gegen sie läuft ein Verfahren, weil sie gefälschte Gesundheitszeugnisse ausgestellt haben soll. Konkret: 16 Atteste, die von der Maskenpflicht befreien. Javid-Kistel selbst aber fügt noch hinzu, dass es sich um «viel, viel mehr» Atteste handle, wie der «Tagesspiegel» schreibt. Dazu Zeugnisse an Patienten, die bescheinigen sollen, dass diese impfunfähig seien.
Patienten behandelt statt Quarantäne eingehalten
Mittlerweile ist die Schwurbel-Ärztin untergetaucht. Carola Javid-Kistel ist auf der Flucht vor der Polizei, wie diverse deutsche Medien berichten. Der Grund: Nachdem sie aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland einreiste, hätte sie eigentlich in Quarantäne bleiben müssen. Doch die Medizinerin weigerte sich und blieb nicht zu Hause. Das gestand sie öffentlich in einer Videobotschaft.
Während der Zeit, in der sie in Quarantäne hätte gehen müssen, behandelte Javid-Kistel zwei Tage lang Patienten. Dazu wohnte sie mehreren Impfgegner-Veranstaltungen bei.
Dabei sagt die Ärztin, die Quarantäneregeln seien ihr sehr wohl bekannt gewesen. Sie habe sie aber für unsinnig gehalten, wie der «Tagesspiegel» weiter schreibt. «Warum sollte ich mich in Quarantäne begeben? Ich bin fit», sage sie im Video.
Sie versteckte sich vor der Polizei und flüchtete
Begonnen hat die Flucht am Dienstag. Dann hat nämlich die Polizei die Impfgegnerin in ihrer Naturheil-Praxis in Duderstadt im Bundesland Niedersachsen aufgesucht. Laut eigener Aussage habe sich Javid-Kistel aber verstecken und unbemerkt abhauen können. Wo sie sich jetzt befindet, will die Deutsche nicht verraten.
Doch sie habe ihren Jüngern dafür empfohlen, eine Auswanderung in Betracht zu ziehen. Denn die Regierung plane angeblich einen Massenmord. Daher müsse man «aufpassen, dass wir und unsere Kinder da heil rauskommen, notfalls das Land verlassen.»
«Grösster Völkermord aller Zeiten»
Ihre absurden Ansichten sind nicht neu. Auch zum Thema Impfung hat die Ärztin ihre eigene, groteske Meinung: Es gehe dabei bloss «darum, die Menschen so schnell wie möglich krank- und totzuimpfen.» Dazu seien die Geimpften «Gefährder für die Ungeimpften.»
Und im Februar letzten Jahres sprach sie bei einer Skeptiker-Demo von einem Genozid durch die Impfung, wie der «MDR» berichtet. Oder auch: Die Corona-Impfung würde verwendet werden, um «den grössten Völkermord aller Zeiten umzusetzen.» Und überhaupt: Die Regierung müsse gestürzt werden. Überdies plädiert sie für «Nähe und Zärtlichkeit» statt für Abstandsregeln.
Momentan prüft die zuständige Behörde im Bundesland Niedersachsen, ob Javid-Kistel ihre Zulassung verlieren könnte. Grund: Sie habe ihrem Berufsstand und auch Patienten geschadet. (nl)