Vater überfallen, behinderter Sohn lag tot im Fluss
«Schnuffi, du fehlst uns so unglaublich!»

Bei einem Raubüberfall in Österreich wurde ein Vater, der mit seinem behinderten Sohn spazieren war, bewusstlos geschlagen. Das Kind wurde kurz darauf tot aufgefunden. Jetzt melden sich die verzweifelten Eltern zu Wort.
Publiziert: 01.09.2022 um 16:01 Uhr
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Aktualisiert: 02.09.2022 um 08:02 Uhr
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Leon mit seinen Eltern. Beim Jungen wurde eine seltene Gen-Krankheit diagnostiziert.
Foto: zvg

Es sollte ein Spaziergang wie immer werden. Doch der kleine Ausflug endete tragisch. Als Florian A.* (37) am Sonntag am frühen Morgen mit seinem behinderten Sohn Leon (†6) in St. Johann an der Kitzbüheler Ache unterwegs war, weil der Kleine nicht schlafen konnte, wurde der 37-Jährige überfallen. Ein Unbekannter schlug den Vater mit einer Glasflasche bewusstlos.

Als Florian A. wieder zu sich kam, wurde kurz darauf Leon gefunden. Er lag leblos in der Ache. Rund 600 Meter vom Tatort entfernt. Noch immer sind die Umstände unklar. Vom Täter fehlt bislang jede Spur.

Jetzt melden sich Leons Eltern nach dem furchtbaren Verlust seines Sohnes erstmals zu Wort. «Wir sind unendlich traurig, am Boden zerstört und fassungslos», steht auf der Spendenseite von Leon. Florian A. und seine Frau Sandra A.* hatten, um die Kosten für die Behandlungen bezahlen zu können, eine Seite im Internet eingerichtet. Wer wollte, konnte dort etwas spenden. Leon litt am Syngap-Syndrom. Das ist ein sehr seltener Gen-Defekt, der unter anderem die motorische und geistige Entwicklung von Kindern beeinträchtigt. In Österreich war er der erste bekannte Fall.

«Schnuffi, du fehlst uns so unglaublich»

Auf der Spendenseite schreiben die Eltern über ihren «Schnuffi» weiter: «Wir vermissen das Leuchten in deinen Augen und deine Freude, wenn wir zu deinen Lieblingsplätzen fahren. Deine Arme, die sich fest an uns klammern und deine Wangen, die sich an uns kuscheln.» Sein Lachen sei besonders gewesen, es sei das schönste Lachen der Welt gewesen. «Schnuffi, du fehlst uns so unglaublich!»

Gleichzeitig rufen die Eltern in dem Text dazu auf, sich unbedingt zu melden, falls jemand etwas zu dem Überfall weiss. «Falls einer von euch noch irgendwelche Hinweise auf den Angreifer hat, bitte meldet euch beim Landeskriminalamt Tirol.»

Derweil untersucht die Polizei nun die Glasscherben der Flasche, mit der Florian A. bewusstlos geschlagen wurde. In der Hoffnung, dass sich über eine DNA-Spur der Täter ermitteln lässt, wie die «Bild» berichtet. Laut der Polizei bestehe kein Verdacht, dass der brutale Räuber etwas mit dem Tod des kleinen Leon zu tun hat. Bislang gehen die Ermittler davon aus, dass er selbst loslief und schliesslich im Fluss ertrank. (jmh)

* Namen bekannt


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