Auf einen Blick
Er ist der reichste Mann der Welt, ein erfolgreicher Unternehmer, Idol vieler junger Männer und eine höchst umstrittene Figur: Am Samstag trat Elon Musk (53) erstmals an einer Wahlkampf-Veranstaltung von Donald Trump (78) auf. Und zwar in Butler, im umkämpften Swing State Pennsylvania (USA), wo Trump am 13. Juli nur knapp einen Attentatsversuch überstanden hatte. Kurz nach dem Anschlag hatte Musk seine Unterstützung für Trump öffentlich gemacht – mit einem Post auf seinem Kurznachrichtendienst X. Blick zeigt auf, warum seine Hilfe Trump durchaus nützt – aber auch Risiken mit sich bringt.
Der Auftritt von Musk war sein erster an einer Trump-Rally. Der Milliardär sprang zweimal begeistert in die Luft, als er auf die Bühne schritt. Unter einem schwarzen Blazer trug Musk ein T-Shirt mit dem Schriftzug «Occupy Mars», dazu eine schwarze Schirmmütze mit dem Trump-Slogan «Make America Great Again».
Musk als Wahlkampf-Helfer
Musk lobte Trump am Ort des Schusswaffenangriffs für dessen Tapferkeit: «Der wahre Test für den Charakter eines Menschen ist, wie er sich unter Feuer verhält.»
Die bevorstehende Wahl werde «keine gewöhnliche Wahl», so Musk. Trump müsse gewinnen, «um die Verfassung zu bewahren». Verliere Trump, dann werde dies die letzte Wahl sein, prophezeite Musk, ohne dies weiter auszuführen.
Musk forderte die Zuhörer mehrmals auf, sich ins Wahlregister einzutragen und wählen zu gehen. «Nichts ist wichtiger.» Jede Stimme zähle, und die anstehende Wahl könne durch 500 oder 1000 Stimmen entschieden werden. Deshalb sollten die Zuhörer auch eine «Plage» sein, wenn es darum geht, andere zu motivieren.
Musk als Kämpfer für freie Rede
Musk verfügt über eine riesige Reichweite und einen direkten Kanal zu vielen Wählern: Auf der Plattform X hat er mehr als 200 Millionen Follower – mehr als doppelt so viele wie Taylor Swift.
Seine Übernahme von Twitter im Herbst 2022 begründete er mit dem Kampf um die Redefreiheit. Kurz darauf schaltete er auch Donald Trumps Account wieder frei, der nach dem Sturm aufs Kapitol im Januar 2021 gesperrt worden war.
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Am Montag behauptete Musk auf X: «Die Linke kontrolliert fast alle alten Medien und alle grossen Such- und Social-Media-Unternehmen, ausser diesem einen. Wir bemühen uns um gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Ansichten. Das tun sie nicht.» Innert sechs Stunden wurde der Tweet über 7 Millionen Mal angezeigt. Musk erreicht mit markanten Sprüchen ein riesiges Publikum.
Musk als möglicher Mitarbeiter
Im August interviewte Musk den republikanischen Kandidaten Trump in einem Live-Gespräch auf X. Damals schlug Musk vor, dass er in einer künftigen Trump-Regierung eine «Regierungseffizienzkommission» leiten könnte, um Bundesausgaben und Bürokratie abzubauen.
Sollte Musk tatsächlich eine solche Kommission leiten, würden natürlich Interessenskonflikte entstehen: Seine Unternehmen erhalten Staatsaufträge in Milliardenhöhe und werden von staatlichen Behörden beaufsichtigt. Klar ist aber auch: Als Manager und Kosten-Einsparer kann Musk vieles bewegen, wie er vielfach gezeigt hat.
Musk als grosszügiger Geldgeber
Gemäss der Echtzeit-Milliardärsliste von «Forbes» ist Elon Musk derzeit der reichste Mensch der Welt – mit einem Vermögen von 264 Milliarden US-Dollar.
So engagiert er sich auch finanziell im Wahlkampf. Er begründete ein eigenes Super PAC (Political Action Committee), das auf Wähler-Mobilisierung in umkämpften Swing States spezialisiert ist.
Wie viel Geld Musk hier locker macht, ist derzeit nicht bekannt. Das «Wall Street Journal» hatte zunächst geschrieben, dass Musk rund 45 Millionen Dollar pro Monat einsetzt, was dieser jedoch bestritt.
Musk ist nützlich für Trump
So wie die Unterstützung von Taylor Swift mit ihren Millionen Fans Kamala Harris (59) durchaus nutzen dürfte, weil sie im Leben ihrer Fans eine wichtige Rolle spielt, so dürfte sich auch Musks Support für Donald Trump positiv auswirken. Der Mann hat enormen Einfluss und kann Menschen motivieren.
Anders als die Musik von Swift polarisiert Musks Wirken jedoch deutlich stärker. Trotzdem muss Trump davor kaum Angst haben. Jene Wähler, die von Musk abgestossen werden, kann Trump ohnehin nicht für sich gewinnen. Musk könnte Trump aber durchaus helfen, bei der so wichtigen Mobilisierung ein jüngeres, männliches und technikaffines Publikum noch besser zu erreichen.