Darum gehts
- Justizministerin fordert Todesstrafe für CEO-Killer Luigi Mangione
- Mangione plädiert auf nicht schuldig
- UnitedHealthcare-Chef Brian Thompson wurde am 4. Dezember in Manhattan erschossen
Gut vier Monate nach den tödlichen Schüssen auf einen US-Versicherungschef hatte sich Justizministerin Pamela Bondi (59) am 1. April für die Todesstrafe gegen den mutmasslichen Täter ausgesprochen. Bondi wies die Staatsanwaltschaft in Washington an, im Prozess gegen den Angeklagten Luigi Mangione (26) die Kapitalstrafe zu fordern. Die Ministerin sprach von einem «geplanten, kaltblütigen Mord, der Amerika schockiert hat».
Am Freitag hat die US-Generalstaatsanwaltschaft die Anordnung Bondis offiziell umgesetzt. In seinem Antrag behauptet Staatsanwalt Perry Carbone, Mangione habe «beschlossen, Thompson zu töten, um eine ideologische Botschaft zu verbreiten und eine breite Ablehnung der Branche hervorzurufen, für die das Opfer arbeitete», und werde seine Hinrichtung konkret wegen «Mordes mit einer Schusswaffe» anstreben. Das berichtet «Axios».
Anwältin empört
Mangione ist sowohl auf US-Bundesebene als auch auf Ebene des Bundesstaates New York angeklagt, am 4. Dezember in Manhattan den Chef des Krankenversicherungskonzerns United Healthcare, Brian Thompson, auf offener Strasse erschossen zu haben. Justizministerin Bondi nannte Thompson im April einen «unschuldigen Mann und Vater von zwei jungen Kindern». Mangione hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und auf nicht schuldig plädiert.
Mangiones Anwältin, Karen Agnifilo (59), beklagte sich, dass die Staatsanwaltschaft überreagiere. Das Justizministerium geisselte sie als «barbarisch». Die Forderung nach der Todesstrafe verstosse «gegen das Gesetz und historische Präzedenzfälle».
Die Tötung Thompsons sorgte in den USA für Entsetzen. Allerdings gab es im Internet auch eine Serie hasserfüllter Kommentare über US-Krankenversicherer. Den Konzernen wurde vorgeworfen, sich auf Kosten der Patienten zu bereichern. Die Ermittler fanden nach eigenen Angaben Hinweise darauf, dass Mangione aus Hass auf das US-Gesundheitssystem gehandelt haben könnte.