Unerwarteter Geldregen in der Normandie
Fremder vererbt Dorf 10 Millionen Euro

Er war nie dort und hinterlässt einem kleinen Dorf in Frankreich einen Grossteil seines Vermögens. Roger Thiberville (†91) und die Gemeinde teilen eine Gemeinsamkeit.
Publiziert: 19:47 Uhr
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Unerwarteter Geldsegen für die französische Gemeinde Thiberville. Ein Mann vermachte dem Dorf 10 Millionen Euro.

Auf einen Blick

  • Unbekannter Mann vermacht Dorf Thiberville 10 Millionen Euro Erbe
  • Verstorbener Roger Thiberville hat Dorf nie besucht, nur Namensgleichheit
  • Erbe entspricht dem Fünffachen des jährlichen Budgets der 1700-Einwohner-Gemeinde
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sandra MeierJournalistin News

Es muss ein ungewöhnlicher Anruf gewesen sein für Guy Paris, den Bürgermeister von Thiberville in der Normandie. Ein ihm unbekannter Mann namens Roger Thiberville (†91) hatte dem Dorf den Grossteil seines Vermögens vermacht. Sprich: 10 Millionen Euro (9,3 Millionen Franken) – etwa das Fünffache des jährlichen Budgets der Gemeinde! Kurios: Der Verstorbene hat nie einen Fuss ins 1700-Einwohner-Dorf gesetzt. Die einzige Gemeinsamkeit ist der Name Thiberville. 

«Es war eine sehr grosse Überraschung und auch eine sehr grosse Freude», sagt Bürgermeister Paris gegenüber dem Radiosender France Bleu. Die Summe würde ihre Vorstellungskraft «weit» überschreiten. Ideen für die Verwendung des Erbes gibt es bereits: «Es könnte uns dabei helfen, Projekte wie ein Kunstrasen-Fussballfeld, eine neue Feuerwache oder die Renovierung des öffentlichen Gartens umzusetzen.» Der Bürgermeister will «verantwortungsvoll» mit dem unerwarteten Geldsegen umgehen und nicht alles ausgeben.

Thiberville führte bescheidenes Leben in Paris

Viel ist über den Gönner Roger Thiberville nicht bekannt. Er stammte aus einer Winzerfamilie und arbeitete als Meteorologe. Bis zu seinem Tod lebte er in Paris, wo er vier Immobilien besass. Ein Foto des Mannes gibt es gemäss Medienberichten nicht. Er soll ein bescheidenes Leben geführt und keine Nachkommen haben.

Thibervilles einziger Wunsch: Seine Asche soll in einer Gedenkstätte auf dem Friedhof der Gemeinde beigesetzt werden. «Monsieur Thiberville hat keine Gegenleistung für sein Vermächtnis verlangt, aber zumindest das sind wir ihm schuldig», so der Bürgermeister.


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