Unbemanntes Drohnen-Boot gesichtet
Diese neue Waffe soll die Russen auf der Krim angreifen

Ein bisher nicht gemeldetes Drohnenboot scheint an den Patrouillen der russischen Marine vorbeigekommen zu sein. Das Gerät wurde an einem Strand in der Nähe des grossen russischen Marinestützpunkts Sewastopol auf der Krim gefunden.
Publiziert: 22.09.2022 um 20:08 Uhr
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Aktualisiert: 24.09.2022 um 14:25 Uhr
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Nahe Sewastopol wurde ein ukrainisches Drohnen-Boot gesichtet.
Foto: H I Sutton / Twitter
Chiara Schlenz

Der Krieg in der Ukraine wirkt wie ein Kampf zwischen David und Goliath – und welche Rollen die Ukraine und Russland dabei einnehmen, scheint klar zu sein. Doch trotz der augenscheinlichen Unterlegenheit lassen sich die ukrainischen Truppen nicht unterkriegen.

Auch wenn sie einer viel grösseren und imposanteren konventionellen Streitmacht gegenüber gestellt sind, lässt die Innovation nicht nach. Wie ein amerikanischer Marine-Experte auf Twitter schreibt, wurde nun ein bisher nicht identifiziertes unbemanntes Überseeschiff (USV) an einem Strand in der Nähe des grossen russischen Marinestützpunkts Sewastopol gefunden.

Die Omega-Bucht liegt direkt vor der Hafeneinfahrt und befindet sich in einem von der russischen Marine genutzten Gebiet. Sie ist etwa 150 Seemeilen (rund 280 Kilometer) von den ukrainisch kontrollierten Küsten entfernt. Dies lasse eindeutig darauf schliessen, dass das bisher unbekannte USV von der Ukraine betrieben wird, so der Kenner.

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Boot könnte Angriff auf russische Marine dienen

Das relativ kleine Schiff – es ist lediglich so gross wie ein Kajak – wird von einem einzigen Motor angetrieben, der an Bord montiert ist und einen lenkbaren Wasserstrahl antreibt, wie Bilder zeigen, die der Experte analysiert. Dies lässt auf eine relativ hohe Leistung schliessen, es ist auf Geschwindigkeit ausgelegt.

Während das Innere des Drohnen-Boots verdeckt bleibt, sind mehrere Sensoren und Kameras auf den Seiten und auf dem Rücken ersichtlich. Zudem weise die geschwungene Form des Schiffs darauf hin, dass sich am Bug des Schiffes ein Sprengkopf befinden könnte. «Möglicherweise handelt es sich um eine aus der Luft abgefeuerte Bombe oder Artilleriegranate, die nach vorne gerichtet und möglicherweise schräg nach unten gerichtet ist.»

Während (unbemannte) Sprengstoffboote an sich keine Neuheit sind, deutet das Auftauchen des ukrainischen Boots darauf hin, dass es die nötige Reichweite hat, um nützlich im Kampf gegen Russland zu sein – und dementsprechend eingesetzt werden könnte, um die russische Marine in Sewastopol anzugreifen.

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Handelt es sich um amerikanisches Mini-Boot?

Bereits im letzten Frühling wurde ein ähnliches Oberflächenfahrzeug in der US-Marine vorgestellt. Das Boot des Typs ADARO integriere «bemannte und unbemannte Fähigkeiten in herausfordernde Einsatzszenarien, um Vorteile bei der Kriegsführung zu erzielen», hiess es damals auf dem Militärportal «Defence Blog».

Im Netz kursieren Gerüchte, dass es sich bei dem gefundenen ukrainischen Drohnen-Boot um dieses amerikanische Schiff handelt – zumal die USA laut der Zeitung «The Hill» bereits Schiffe solcher Art an die Ukraine geliefert haben. Doch bestätigt wurde dieses Gerücht bisher nicht. Zudem ist das gefundene ukrainische Boot etwas grösser als die ADARO-Klasse, die lediglich einen Meter misst.

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