7800 Hektar, 39 Mal grösser als das Fürstentum Monaco, ein Indoor-Eishockeyfeld, eine Kirche und sogar ein damals noch nicht fertiggestelltes Opernhaus: Das war die Beschreibung des geheimen Anwesens von Kremlchef Wladimir Putin (71) in Gelendschik vor rund drei Jahren.
Tausende Menschen, die dort arbeiten würden, eine riesige Eingangshalle, pompöse Kronleuchter aus Gold und sogar ein Stripclub in der Mitte des Anwesens — Putin lässt es sich auf dem Anwesen gut gehen, kritisierten damals Oppositionelle. Die Aufnahmen lieferte das Team des ehemaligen Regime-Kritikers Alexei Nawalny (†47). Dieser starb am 16. Februar in einer russischen Strafkolonie.
Bunker für das Worst-Case-Szenario
Genau ein Jahr nach den ersten Veröffentlichungen 2021, machte das Team erneut Fotos rund um den Palast des russischen Präsidenten publik. So sollte das Anwesen ebenfalls einen Pool, eine riesige Parkanlage sowie ein perfekt gestalteter Innenhof mit Springbrunnen, Bäumen und Zierbüschen umfassen.
2023 deckten Journalisten des «Business Insider» dann die geheimen Bunker des Palastes auf. Ausreichend Frischwasser, Belüftung und ein ausgedehntes Kabelnetz — Journalisten befürchteten, dass Putin sich auf das schlimmste vorbereitete.
Nun schafft es das angebliche Anwesen des Präsidenten erneut in die Schlagzeilen. Aufnahmen, die dem Team von Nawalny zugespielt wurden, sollen erneut das Innenleben des Protz-Palastes zeigen. Im Laufe der Jahre soll der Mega-Komplex umgebaut und renoviert worden sein, wie «Focus» berichtet.
Neue Bilder des Anwesens zeigen Renovation
Die Journalisten des Investigativnetzwerks «Project», die sich in den Palast geschlichen haben sollen, haben die Aufnahmen genau aufgearbeitet. So konnten sie sogar den Preis des Mobiliars genauestens beziffern. Darunter sind Statuen, Kronleuchter, ein Himmelbett für sechs Millionen Rubel (fast 59'000 Franken) und Kommoden für dreieinhalb Millionen Rubel (mehr als 34'000 Franken).
Doch das ist nicht alles. Neben dem Himmelbett und den Kommoden befinden sich auch Sessel für eine Million Rubel (mehr als 9800 Franken), Badezimmerschränke für zweieinhalb Millionen Rubel (mehr als 24'500 Franken) und eine Fernsehwand für zwei Millionen Rubel (19'600 Franken) in den heimlich gefilmten Räumlichkeiten.
Stripclub weicht Lounge-Bereich
Neu sollen sich zudem auch eine Aquadisko, ein Wellnessbereich sowie ein Hallenbad auf dem Gelände befinden. Der heftig umstrittene Stripclub soll angeblich einem Lounge-Bereich gewichen sein.
Schon bei den ersten Enthüllungen rund um das Anwesen stritt Putin vehement ab, dass ihm die Räumlichkeiten gehören würden. Stattdessen meldete sich kurz darauf der Milliardär Arkadi Rotenberg (72) und behauptete, dass ihm das Anwesen gehören würde. Das Team von Nawalny stempelte dies jedoch lediglich als Versuch ab, Putin zu beschützen.