Untergrund-Pläne im Netz aufgetaucht
Die Geheimnisse von Putins Protz-Palast

Journalisten haben neue Diagramme und Zeichnungen des unterirdischen Teils von Wladimir Putins Protz-Palast im russischen Gelendschik veröffentlicht. Offenbar waren die Dokumente eine Zeit lang für jedermann zugänglich im Internet zu finden.
Publiziert: 18.05.2023 um 18:06 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2023 um 10:31 Uhr
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Unter dem Protz-Palast von Russlands Präsident Wladimir Putin gibt es zwei Tunnel, wie Journalisten jetzt enthüllt haben.
Foto: AFP

Wie paranoid ist Wladimir Putin (70)? Diese Frage lässt sich nun etwas leichter beantworten. Journalisten des «Business Insider» haben enthüllt, dass der Kremlchef in seinem Protz-Palast in Gelendschik in der russischen Region Krasnodar auch Vorbereitungen für ein Worst-Case-Szenario getroffen hat.

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Pläne des inzwischen nicht mehr existierenden russischen Auftragnehmers Metrostil zeigen, dass Putin zwei komplexe Tunnel unter die Anlage bauen liess. Offenbar waren die Dokumente eine Zeit lang für jeden zugänglich im russischen Internet zu finden.

Die Tunnel sind gut befestigt und verfügen über alles, was zum Leben notwendig ist: ausreichend Frischwasser, Belüftung und ein ausgedehntes Kabelnetz. So können Putin und eventuelle VIP-Gäste Tage oder Wochen überleben.

Kommandoposten inklusive

Der Palast und die unterirdischen Anlagen sind durch einen Aufzug verbunden, der bis zu einer Tiefe von etwa 50 Metern reicht. Die beiden Tunnel sind auf unterschiedlichen Ebenen, es gibt einen oberen und einen unteren Tunnel. Sie sind rund 40 beziehungsweise 60 Meter lang sowie 6 Meter breit und schaffen so etwa 6500 Quadratmeter potenziellen, explosionssicheren Wohnraum.

Die Ausgänge der Tunnel sind direkt unterhalb des Palastkomplexes auf der kahlen Klippe sichtbar, die sich vom Strand erhebt. Besonders auffällig: In die Wand des unteren Tunnels sind 16 Kabelrinnen eingelassen. Sie sind jeweils etwa 30 Zentimeter breit und für die «Leitungskabel» konzipiert, die Strom, Beleuchtung, Kupferdraht und Glasfaserkabel transportieren können, die für einen Kommandoposten benötigt werden.

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Das macht Putin im schlimmsten Fall

Das in Moskau ansässige Unternehmen, das Metrostil übernommen hat, und Kremlsprecher Dmitri Peskow (55) schweigen zu den Plänen. «Business Insider» zitiert Thaddeus Gabryszewski, einen Bauingenieur, der mit Verteidigungsanlagen vertraut ist und die Pläne überprüft hat: «Diese Tunnelanlage bietet alle Arten von Sicherheit und Schutz. Es gibt ein Feuersystem. Es gibt Wasser, es gibt Abwasserkanäle. Sie ist dazu gedacht, dass jemand überlebt oder entkommt.»

«Putin hat grosse Angst davor, der nicht völlig legitime Führer Russlands zu sein», sagt Michael C. Kimmage, ein ehemaliger Beamter des US-Aussenministeriums, der sich mit der Russland- und Ukraine-Politik befasst. «Da er weiss, dass seine Legitimität nicht vollständig durch Wahlen gesichert ist, wird er versuchen, seine persönliche Sicherheit durch einen Komplex gut verteidigter Privatwohnungen zu maximieren.» Im schlimmsten Fall kann sich der russische Präsident also einfach unter seinem Protz-Palast verstecken. (nad)

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